Warnung vor Bioethik-Konvention
Zahlreiche Verbände und Organisationen
verlangten von der Bundesregierung, sich
eindeutig gegen einen Beitritt Deutschland
zur sogenannten Bioethik-Konvention
auszusprechen. Die Konvention schränke
fundamentale Menschenrechte ein, anstatt sie
zu schützen, erklärte das "Gen-ethische
Netzwerk" in Berlin. Das Übereinkommen trat
Ende November in Kraft.
Die Verbände kritisieren, daß die Konvention
unter anderem "fremdnützige Forschung" an
Menschen erlaube, die nicht einwilligen
könnten. Zudem werde die Verwendung von
Gentests beim Abschluß von Arbeits- und
Versicherungsverträgen ermöglicht. Auch der
Keimbahnmanipulation und dem Klonen würden
beim Übereinkommen Hintertüren geöffnet.
In einem offenen Brief an die Bundesministeri
en für Justiz, Gesundheit und Forschung,
Hetha Däubler-Gmelin (SPD), Andrea Fischer
(Grüne) und Edelgard Bulmahn (SPD), fordert
das Netzwerk "ein klares und endgültiges Nein
zum Beitritt". Zudem sei eine "grundlegende
parlamentarische und öffentliche
Auseinandersetzung" über den Schutz der
Menschenrechte gegenüber der Biomedizin
nötig.
Der Brief an die Bundesregierung ist von 40
Organisationen und Verbänden unterzeichnet
worden, darunter die Bundesvereinigung
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger
Behinderung und der Bundesverband der Körper-
und Mehrfachbehinderten. Die Initiative hat
europaweit bereits über drei Millionen
Unterschriften gegen das "Menschenrechtsübere
inkommmen zur Biomedizin" gesammelt. Die
Öffentlichkeit müsse über Gesetzesvorhaben
wie etwa Änderungen am Embryonenschutzgesetz
informiert werden, fordert das Netzwerk. Das
Biomedizinübereinkommen in seiner jetzigen
Form sei nicht geeignet, die Rechte einzelner
Menschen gegenüber den Begehrlichkeiten
biomedizinischer Forschung und der Anwendung
neuer Technologien zu schützen.
Veranstaltungen gegen Krieg
Der Initiativkreis Studierende und Lehrende gegen Krieg sowie die
Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KiegsdienstgegnerInnen
DFG-VK und die Grüne Linke Liste GrüLiLi laden zu Veranstaltungen
im Dezember, Januar und Februar, jeweils um 20 Uhr, Universität
A4-419 (AVZ oben) ein:
Wolf Dieter Narr vom Komitee für Grundrechte analysiert den
NATO-Krieg in Jugoslawien am Freitag, 17.12..
Die weiteren Termine sind jeweils mittwochs: 12.1.2000 Ursula
Renner von Ohne Rüstung leben zum Dialog-Projekt in Mazedonien
26.1. Christine Schweitzer von einem Balkan Peace Team zu deren
Arbeit, 9.2. Tanja Schulz von Kurve Wustrow zum Projekt
"Unterstützung gewaltfreien Widerstands in der Türkei".
Da es Terminverschiebungen geben kann, bitte im neuen Jahr
aktuelle Hinweise beachten oder bei Juliane, Tel. OL-7770024 oder
Prof. Nitsch, Tel. OL-54211 nachfragen.
10.12.: Tag der Menschenrechte
Mehmet und Achmet Cicek flüchteten als Kinder aus einem im Krieg
völlig zerstörten Dorf aus der Südost-Türkei. Sie kamen vor dem
1.7.93 in die Bundesrepublik. Sie sind nach offizieller
Auffassung nicht berechtigt, Asyl zu erhalten. Als Kinder konnten
sie keine eigenen politischen Aktivitäten vorweisen.
Die "Altfall-Stichtags-Regelung" gilt für Familien mit mindestens
einem Kind. Da sie ohne die Begleitung ihrer Eltern kamen, gelten
sie nicht als "Altfall". Ist diese Regelung in bewußter
Perversion so gestaltet worden, oder haben die Verantwortlichen
die minderjährigen Kinder ohne Begleitung einfach "vergessen"?
Mittlerweile erwachsen, verweigerte Mehmet öffentlich am Tag der
Menschenrechte 1998 gemäß Artikel 18 der allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte (vgl. Resolution der Vollversammlung der UNO 1989)
aus Gewissensgründen den Kriegsdienst. Die Behörden jedoch
waren sich bei der Auslegung der Vorschriften so sicher, daß sie
sogar die Annahme des Asylfolgeantrages verweigerten.
Mittlerweile wurde durch das Verwaltungsgericht Oldenburg sein
Rechtsschutzbedürfnis bestätigt. Somit darf Mehmet, der den
Waffeneinsatz ablehnt, wenigstens auf eine Prüfung seines
Asylantrages in einem Hauptverfahren vor dem Verwaltungsgericht
hoffen. Dies gilt inzwischen auch für Achmet.
Am diesjährigen Tag der Menschenrechte, am 10.12., soll deshalb
vor dem türkischen Konsulat in Hannover, An der Christuskirche 3,
von 10-12 Uhr eine Mahnwache stattfinden, mit der Menschenrechte
statt Panzerlieferungen eingefordert werden sollen. Außerdem sind
die Mahnenden gegen die Auslieferung von Kriegsdienstverweigerern
in die Türkei.
Kontakt: Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen e.V. Oldenburg, 04407,424 (Q)
Gemeinsam gegen Rechts
Die ALSO und der DGB Oldenbuurg laden ein zu
einer offenen Diskussionsveranstaltung zum
Thema "Gemeinsam gegen Rechts - aber wie?".
Anlaß für die Veranstaltung sind die
gehäuften Übergriffe der Faschisten in der
letzten Zeit, die Versuche einer
organisierten Gegenwehr und die öffentliche
Verarbeitung der Vorfälle, insbesondere durch
die NWZ.
Auf der Veranstaltung soll ein gemeinsamer
Informationsstand über die Vorfälle und die
aktuellle Situation in und um Oldenburg
erarbeitet werden. Auf dieser Basis soll das
bisherige antifaschistische Vorgehen (oder
Nicht-vorgehen) aller Organisationen kritisch
diskutiert werden. Schlielich soll die
Möglichkeit geprüft werden, ein
Aktionsbündnis auf der Verantwortung vieler
Organisationen aufzubauen. Ort der
Veranstaltung ist das DGB-Haus, Kaiserstraße
4-6 am Donnerstag den 16.12. um 18 Uhr.
Mare Balticum
Die Kulturetage zeigt sich "äußerst zufrieden" mit der Veranstaltung
"Mare Balticum". 18 Tage lang wurden Theater, Tanz, Musik, Lieteratur
und Film aller Ostsee-Anrainerstaaten präsentiert.
Ein besonderes Augenmerk lag auf den aktuellen künstlerischen
Entwicklungen in den drei baltischen Staaten. Ihre zeitgenössische
Kultur wurde zum ersten Mal in dieser Konzentration in Deutschland
präsentiert. Kunst und Kultur spiegeln geopolitische und
gesellschaftliche Veränderungen wider.
Algerier verschleppt
Zum internationalem Tag der Menschenrechte, dem 10.12.1999 möchte
die Oldenburger Gruppe von amnesty international auf das Schicksal von
Mohamed Qualid aufmerksam machen. Am 27. Dezember 1993 wurde der
Algerier verhaftet. Bekannt ist, daß er am Magenta Hotel in Oran
festgehalten und dort zu einem Gefängnis in Dar el Beida gebracht
wurde. Seitdem ist Mohamed Qualid in Dar el Beida verschwunden. Alle
Nachforschungen seiner Familie und amnesty international blieben
bislang erfolglos. Amnesty international ist davon überzeugt,
daß es sich um einen gewaltlosen politischen Gefangenen handelt.
Am Samstag, den 11. Dezember gibt die ai-Gruppe Oldenburg Gelegenheit,
sich an ihrem Stand in der Innenstadt bei der Hirschapotheke von 10
bis 18 Uhr an einer Unterschriftenaktion zugunsten von Mohamed Qualid
zu beteiligen.
Gegen Rechts - wie?
Arbeitslosenselbsthilfe ALSO und der DGB Kreis Oldenburg laden
angesichts der seit dem Kramermarkt in Oldenburg zunehmenden Überfälle
zu einer Diskussionsveranstaltung am Donnerstag, 16.12.99, 18 Uhr
DGB-Haus Kaiserstraße ein.
Aktueller Anlaß für diese Initiative sind die gehäuften Übergriffe der
Faschisten in der letzten Zeit, die Versuche einer organisierten
Gegenwehr, aber auch die öffentliche Verarbeitung der Vorfälle,
insbesondere durch die NWZ.
Auf der Veranstaltung soll durch Betroffenenberichte und Analysen ein
gemeinsamer Informationsstand über die Vorfälle und die aktuelle
Situation in und um Oldenburg erarbeitet werden. Auf dieser Basis
soll das bisherige antifaschistische Vorgehen (oder Nicht-Vorgehen) -
aller Organisationen - in Oldenburg kritisch diskutiert werden.
Schließlich soll die Möglichkeit geprüft werden, ein Aktionsbündnis
"Gemeinsam gegen rechts" auf der Verantwortung vieler Organisationen
aufzubauen. Dazu könnten erste praktische Schritte, Forderungen und
Aktionen überlegt werden.
Einladung zum offenen Gewaltfreien Aktionsplenum
Der Begriff Graswurzelrevolution bezeichnet eine tiefgreifende
gesellschaftliche Umwälzung, in der durch Macht von unten alle Formen
von Gewalt und Herrschaft abgeschafft werden sollen. Unsere Ziele
sollen - soweit es geht - in unseren Kampf- und Organisationsformen
vorweggenommen und zur Anwendung gebracht werden. Um Herrschafts- und
Gewaltstrukturen zurückzudrängen und zu zerstören setzen wir
gewaltfreie Aktionsformen ein. Das können öffentliche Blockaden und
Besetzungen sein, aber auch Sabotageaktionen, bei denen Menschen nicht
gefährdet sind.
Schwerpunkte unserer Arbeit lagen bisher in den Bereichen
Antimilitarismus und Ökologie. Themen der letzten Zeit waren der Krieg
gegen Jugoslawien und der zukünftige Atommülltransport.
Das gewaltfreie Aktionsplenum soll ein regelmäßiges öffentliches Treffen
sein, in dem Gruppen und Einzelpersonen Informationen und Termine
austauschen können. Hier kann für Aktionen und Veranstaltungen geworben
werden. Interessierte können sich über die bestehenden Gruppen und
deren Aktivitäten informieren.
Zum Anderen soll das Plenum auch ein Minimum an Absprache und
Organisation gewährleisten, falls es zu einer Situation kommt, in der
schnelles politisches Handeln gefragt ist, z.B. einen erneuten
Kriegseintritt der Bundesrepublik.
Erster Termin des Plenums wird der 10.12.1999 um 19.30 Uhr sein.
Der Ort ist der A-Laden in Berlin-Moabit in der Rathenower Straße 22,
10559 Berlin, Tel.: 030/3946167.
Traum aller Arbeitenden
Mit 51 in Ruhestand und bis zum Pensionsalter
noch 1,3 Millionen DM an Gehaltfortzahlung
und Pensionsleistungen. Wer möchte nicht mit
Regierungssprecher Jürgen Koerth tauschen?
Aber die neidischen Grünen gönnen es ihm
nicht. Sie schlagen vor, er solle die Leitung
der niedersächsischen Landesregierung in
Berlin übernehmen, in der in Kürze besagte
Stelle frei wird. Dies würde dem Land weniger
Geld kosten.
Aufgrund des geänderten Beamtengesetzes würde
Herr Koerth, falls er zu Beginn des kommenden
Jahres in Ruhestand geht nur noch ein zehntel
der obigen Summe erhalten. Was ein Monat
länger arbeiten doch ausmachen kann?
Vermutlich müßte Herr Koerth sogar noch
draufzahlen, wenn er noch 10 Jahre arbeiten
würde. Da kann man doch nicht wirklich
neidisch sein; man muß es ihm einfach
gönnen.
Bioethik-Konvention
Seit mehreren Jahren wird unter dem Begriff
"Bioethik" in Wissenschaftskreisen über den
Wert des Lebens alter, kranker und
behinderter Menschen diskutiert. Maßnahmen
zur Selektion treten dabei vor dem
Hintergrund einer "Kostenverminderung"
verstärkt in den Vordergrund. Die Entstehung
wie auch der zunehmende Einfluß bioethischen
Denkens liegt begründet in den zunehmenden
Machbarkeiten der modernen Medizin und
Biologie, die mehr und mehr mit
traditionellen Werten und Standards in
Konflikt geraten. Aufgabe der Bioethik ist
nun, das Machbare auch als ethisch vertretbar
und richtig erscheinen zu lassen. Die
Bioethik ist die Legitimationsethik für die
modernen Biotechnologien, zu denen z.B.
Gentechnologie, Humangenetik sowie
Reproduktions- und Transplantationsmedizin
gehören.
Die Bremer Behindertenpädagogin und Buchautorin
Swantje Köbsell hält zu diesem Thema Vorträge
und schreibt Artikel. In der Dezemberausgabe
der Alhambra-Zeitschrift ist ein
umfangreiches Werk mit langer Literaturangabe
zu lesen (passend mit Bildern aus dem
Endzeitcomic "Akira" ausgestattet). Für
Interessierte sicher
empfehlenswert.