Medienwelten 2000
heißt die Veranstaltungsreihe des Offenen Kanals, die sich mit der Geschichte und Gegenwart von
inszenierter Öffentlichkeit auseinandersetzt. Mit dieser Veranstaltungsreihe soll ein kritischer Mediendiskurs eröffnet und exemplarisch Fragen aufgegriffen werden, die in vielfältiger Weise die Entwicklung der nichtkommerziellen BürgerInnenmedien in Niedersachsen berühren. Die Veranstaltungen richten sich an ein breites Zielpublikum und werden im Wechsel an verschiedenen Orten in Oldenburg stattfinden. Der Veranstaltungszeitraum erstreckt sich über 6 Monate, von Oktober 1999 bis März 2000. Die Programmhefte sind ab Oktober im offenen kanal oldenburg erhältlich. (Siehe auch Rubrik "Was ist los in OL" im Stachel)
Die audiovisuellen und telekommunikativen Medien haben sich in der westlichen Welt rasant entwickelt, vermarktet, popularisiert. Sie sind die wichtigste Informations- und Zerstreuungsquelle, allen voran das Massenmedium Fernsehen. Zu neuen Leitmedien entwickeln sich die computergestützten digitalen Netzmedien. Bilderfluten und Informationsströme: Medieninszenierungen schieben sich über reales Leben.
Ein anderer Blick in die Geschichte der Neuen Medien zeigt, daß mit der Verfügbarkeit von Produktionsmitteln auch aktive Formen demokratischer Mediennutzung entstanden sind. Politisches Engagement und Experiment stehen im Vordergrund. Doch gilt auch hier, daß es heute weniger einen Mangel an Informationen gibt und die Informationsvielfalten eher folgenlos für soziales Handeln und gesellschaftliche Veränderung bleiben?
Berufseinstieg für Behinderte
ist Thema der Veranstaltung "Übergang von Studium zum Beruf" für
behinderte und chronisch kranke Studierende. Es werden Betroffene, die
diesen Übergang bereits vollzogen haben, über ihre Erfahrungen
berichten und für Fragen zur Verfügung stehen. Organisiert wird diese
Veranstaltung von der Behindertenbeauftragten des Studentenwerks in
Zusammenarbeit mit der Zentralen Studienberatung, dem Arbeitsamt und
dem Berufsbegleitenden Dienst der Hauptfürsorgestelle. Diese
Organisationen werden ihre Arbeit vorstellen. Stattfinden wird die
Veranstaltung am Dienstag, dem 23. November, von 18 bis 20 Uhr im
Minikum (Uni-Bad-Passage). Für Rückfragen steht die
Behindertenbeauftragte des Studentenwerkes unter 798-2706 zur
Verfügung.
Justizmord an Mumia-Abu-Jamal aufgeschoben
Am 26.10.99 wurde die Aufschiebung bekanntgegeben. Derzeit laufen
juristische Fristen zur Anhörung der Staatsanwaltschaft und des
Verteidigers. Am 7.12. wird der Richter bekannt geben, ob es 2000
zu einer mündlichen Verhandlung kommen wird. Am 18. Jahrestag der
Inhaftierung Mumia Abu-Jamals, 9.12.99, gibt es einen europaweiten
Aktionstag. Für den 5.2.2000 ist eine bundesweite Demonstration
in Berlin geplant. Da kurz darauf wesentliche Entscheidungen
fallen, ist dieser Termin von besonderer Bedeutung. Zu weiteren
Fragen, Hintergründen usw. vgl. STACHEL 2/99, nachzulesen unter
www.stachel.de. Sowie: AStA-Zeitung 2/99 und Herbst 1999. Die
dort für 20./27.11.99 angekündigte Demo findet NICHT statt.
Deutsche C-Waffen in Türkei
gegen Menschen eingesetzt. ZDF-"Kennzeichen D" am 27.10.99
berichtete von der Bundeswehr-Unterstützung eines türkischen
C-Waffen-Labors. Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung
BWB schickte ebenso Berater wie Krauss-Maffei Wegmann und
Rheinmetall zu dem Treffen des Verteidigungsministeriums mit
türkischen Militärs. Die Hilfsorganisation medico internation
kritisiert diese Rüstungskooperation. Nach "Kennzeichen D" hat
die Türkei unter Verwendung deutschen Kampfgases gegen die
C-Waffen-Konvention verstoßen. Am 11.Mai 99 habe die türkische
Armee nahe Balikaya nahe Sirnak CS-Gas gegen kurdische
PKK-Kämpfer eingesetzt, die sich in eine Höhle zurückgezogen
hatten. Die CS-Gas Patronen wurden in Deutschland von Buck und
Depyfag hergestellt und 1995 mit entsprechenden Genehmigungen des
Bundesministeriums für Wirtschaft als "Proben" in die Türkei
exportiert. "Und dann ist das alles drin vergast, es hat
mit Sicherheit keiner überlebt", erklärte ein türkischer
Ex-Militär zu dem Giftgas-Einsatz, der von amnesty international
als "rundum glaubwürdig" eingestuft wurde.
Thilo Maraun vom Max-Planck-Institut für ausländisches
öffentliches Recht in Heidelberg sieht das als Verstoß gegen die
von der Türkei 1993 unterzeichnete und 1997 ratifizierte
Konvention. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch
(HRW fordert eine Untersuchung der zuständigen UN-Organisation
OPCW in Den Haag. Diese wird nur auf Antrag eines
Mitgliedsstaates tätig. Ernst Jan Hogendoorn (HRW-Washington):
"Wenn Deutschland diese Munition der Türkei geliefert hat, dann
hat die deutsche Regierung eine Verantwortung, daß dieser
Vorfall untersucht wird."
Globaler Aktionstag gegen Neoliberalismus
Am 30.11. werden Mitglieder aus 150 Regierungen in Seattle bei
einer Konferenz der World Trade Organisation WTO versuchen, die
Politik einer weltweit eskalierenden Ausbeutung von Mensch und
Natur voranzutreiben. Geplant ist eine neue Version des
Multilateralen Investitionsabkommens MAI (die sogenannten
Millenium-Runde), die Ausbeutung "genetischer Ressourcen" des
Südens zu intensivieren und über eine neue Runde von
Freihandels-Verhandlungen die "neoliberalen Umstrukturierungen"
fortzusetzen.
Deshalb gibt es einen Aufruf, am 30.November eigene unabhängige
Aktionen, Proteste, Feste gegen das kapitalistische System zu
organisieren. Die gleichzeitige und koordinierte Transformation
der herrschenden Ordnung weltweit - in den Straßen,
Stadtvierteln, Feldern, Fabriken, Büros, Wirtschaftszentren,
Finanzdistrikten usw. könnte getrennte und einseitige Kämpfe
zusammenführen und alternative soziale und ökonomische Strukturen
aufbauen.
Für weitere globale Aktionstage wird der 1.Mai 2000 als gute
symbolische und reale Möglichkeit diskutiert. Weitere
Informationen: http://freespeech.org/inter/n30/n30aufruf.htm,
http://freespeech.org/inter/n30/gegenmacht.htm,
http://www.seattlewto.org, http://www.seattle99.org,
http://www.j18.org/, http://www.infoshop.org/june18.html,
Peoples Global Action against "Free" Trade and the WTO (PGA):
pga@agp.org, http://www.agp.org/agp/index.html,
http://www.wto.org.
Friedenspolitischer Ratschlag 4./5.12. Kassel
"Was folgt nach dem Jahrhundert der Kriege? - Alternativen der
Friedensbewegung." Welche Zukunft hat die Menschheit angesichts
zunehmender Armut, Gewalt und militärischer Drohungen? Welchen
Stellenwert haben nichtmilitärische, zivile und gewaltfreie
Optionen in der internationalen Politik und Diplomatie? Über
welche Wirkungsmöglichkeiten verfügen antimilitaristische und
pazifistische Konzepte und Bewegungen?
Referate werden unter anderem von Hans Arnold - Botschafter a.D.,
Prof. Dr. Ulrich Albrecht, Ellen Diederich - Internationales
Frauenfriedensarchiv Fasia Jansen sowie dem ehemaligen
US-Justizminister Ramsey Clark gehalten.
Anmeldung: Friedensratschlag, c/o DGB Kassel, Spohrstr. 6, 34117
Kassel, Tel. 0561/804-2314, Fax 8042-3738.
ePost: strutype@hrz.uni-kassel.de
Kontaktmöglichkeit in Oldenburg: 04407/424 (Q/Fax)
Weihnachtsstück Rumpelstilzchen
in der Theater Fabrik Rosenstraße
Dieter Hinrichs und Tanja Klinger spielen
unter der Regie von Andreas Goehrt (Theater
Metronom)in einer eigenen Bearbeitung das
Märchen vom `Rumpelstilzchen`. Die
zwiellichtige Figur des Rumpelstilzchens als
Helfer und Bösewicht erlebt damit wieder eine
neue Interpretation, auf die man sicherlich
gespannt sein darf. Anders als bei den
Massenveranstaltungen des Staatstheaters
weilen hier nur 100 Kinder bei einer
Aufführung, so daß es noch das Erlebnis
Theater gibt.
Premiere am 5.12. um 15.00Uhr. Weitere
Vorstellungen am 6. und 7.12. um 10.00Uhr, am
8.12. um 9.30Uhr., 14., 15., 16., 17., 18.,
19.und 21.12.
Feuergesicht
Premiere des Oldenburger Uni Theaters
Am Samstag, den 4.Dezember findet die
Premiere des Stücks "Feuergesicht" von Marius
von Mayenburg statt, einem 26jährigen Autor
aus München. Das Stück erlebte im vergangenen
Jahr seine Uraufführung in den Münchener
kammerspielen. Es ist der Versuch, die
Geschichte des jugendlichen Brandstifters
Kurt zu erfassen. Tendenz der Aussage: Die
Rebellion gegen die Eltern endet immer in der
Neurose. Zugleich wird mit diesem Stück auch
das in Eigenleistung umgestaltete Minikum
eingeweiht. Weitere Aufführungen (7. und
16.Dezember>im Minikum, jeweils um 20.00Uhr
(Unibad-Passage
Lichter in der Finsternis
Raoul Wallenberg und die Rettung der
Budapester Juden 144/45.
In Zusammenarbeit mit der Ev.-luth.Kirchengem
einde Oldenburg zeigt der Förderverein
Internationales Fluchtmuseum e.V. Oldenburg
in der Lambertikapelle Oldenburg noch bis zum
26.November die Ausstellung über Raoul
Wallenberg, dem es gelang 1944/45 mehr als
100000 Juden in Budapest vor dem sicheren Tod
durch die Nazis zu retten. Im Januar 145
wurde er von der Roten Armee verschleppt und
ist seither verschollen. Ausstellungsöffnung:
Mo - Fr. 15 - 18.00Uhr, Sa: 12 - 16.00Uhr
Vortag und szenische Darstellung über Franz
Fritsch am 9.November
Im Rahmen der Wallenberg-Ausstellung hält
Babara Bokern einen Vortrag über Franz
Fritsch. Darsteller und Darstellerinen der
August-Hinrichs-Bühne am Oldenburger
Staatstheater bieten dazu eine szenische
Darstellung aus "Franz Fritsch - ..wer dat
nich`n Jöd?" 20.00Uhr Gemeindehaus
Kirchengemeinde Oldenburg, Peterstraße 27,
freier Eintritt
ami - antimilitarismusinformation
Im aktuellen Heft: Doppelmoral: Kosovo-Flüchtlinge in der BRD.
Haushalt 99/00: Milliarden für die Truppe. Korruption: CSU -
Waffenmafia. Ost-Timor: Chancen für Demokratie? EAA-Agentur:
Rüstungskooperation in Europa.
Hersg.: Verein für friedensplitische Publizistik e.V.,
Kurfürstenstr. 14, 10785 Berlin, Tel./Fax: 030/25797342.