Oldenburger STACHEL Ausgabe 10/99      Seite 5
 
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Leserbrief

"Meine Kritik an der Veranstaltung der Fachschaft Religion" zum Thema "Glaube und Theologie - Verkettung oder Inkettenlegung" schrieb ich unmittelbar nach dem Termin, also in der Woche nach dem 4. Mai 1999. Den beteiligten Professoren Dr. Ulrike Link-Wieczorek, Dr. Jürgen Heumann und Dr. Wolfgang Weiß ließ ich unverzüglich ein Exemplar zukommen. Bis heute, 8.10.99, habe ich von den Beteiligten keine Antwort erhalten. Nun sagen die Lateiner zu Recht: "Qui tacet consentire videtur", was auf deutsch heißt: "wer schweigt, scheint zuzustimmen". Das würde bedeuten, daß die Professoren mir zwar Recht geben, dies aber nicht zu sagen wagen, weil sie Angst vor den Studenten der Koinonia haben, womit sich ein Eindruck bestätigte, den ich bereits während der Veranstaltung hatte.

Was die Koinonia angeht, so denke ich, daß sie es einfach ablehnen mit jemandem zu reden, der sich nicht ihrem Herrschaftsanspruch beugt - in diesem Punkt dürften sie sich mit den Pfingstlern und allen Evangelikalen einig sein. Dabei müßten sie, wenn sie ihre Bibel ernst nehmen würden, ihre Feinde - und dazu zähle ich mich - lieben, also zumindest versuchen, mit ihnen im Gespräch zu bleiben, aber das geschieht nicht. Es ist der alte Geist, der früher einmal dazu führte, daß Ketzer dem weltlichen Arm übergeben wurden mit der Bitte, daß dieser kein Blut vergießen möge. Diejenigen, die sich in der Kirchengeschichte auskennen, wissen, was die Formel bedeutete. Nun verweigert heute der Staat den Christen diesen Dienst, so daß sie sich damit begnügen müssen, den Teufel mundtot zu machen, was ihnen ja auch bestens gelingt - nur daß sie damit nicht die Kritik unterbinden. Sie wird wieder aufbrechen und dann in einer Form, die nicht so nett ist, wie mein kleiner Artikel. Aber soll das meine Sorge sein?

Mit besten Grüßen!

Klaus Dede

 

 
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