SüdNord-Initativenverband im "Welthaus Oldenburg"
Seit Februar hat der VEN, der Dachverband entwicklungspolitischer
Initiativen in Niedersachsen, nicht nur einen neuen Gruppenberater
für Nordwestniedersachsen, sondern auch eine neue Adresse in
Oldenburg. Gemeinsam mit dem VNB ist die SüdNord-Initiativenberatung
in das "Welthaus Oldenburg" am Friedensplatz 2 eingezogen. Der
Gruppenberater unterstützt vor allem Initiativen, die in den Bereichen
"Fairer Handel" und "Umwelt und Entwicklung" arbeiten. Gruppen werden
neben Finanzierungsfragen vor allem in ihrer Öffentlichkeits-,
Informations- und Bildungsarbeit unterstützt. Das VEN-Büro ist
dienstags und donnerstags von 10-14 Uhr und mittwochs von 14-17 Uhr
besetzt. Besuchstermine bei den Gruppen außerhalb dieser Zeiten
sind nach Absprache nicht nur möglich, sondern auch erwünscht. Tel:
0441/9266258, Fax: 0441/9266261.
1. Mai
Das Bündnis "Streichen bei den Reichen" ruft
zur Beteiligung an den diesjährigen
Kundgebungen zum 1. Mai auf. Es sind
kostenlose Busse organisiert worden, um einen
Aufmarsch von Nazis in Bremen zu verhindern.
Diese werden voraussichtlich um 9 Uhr vom
Oldenburger Hauptbahnhof abfahren. Des
weiteren gibt es einen,
vom DGB unabhängigen, internationalistischen
Block auf der 1. Mai-Demonstration in
Oldenburg. Treffen ist um 10 Uhr bei der ALSO
in der Kaiserstraße. Nach Demonstrationsende
(gegen 12 Uhr) wird es ebenfalls Busse für
die Fahrt nach Bremen geben.
Das Bündnis "Streichen bei den Reichen"
spricht sich in seinem Aufruf gegen
Ausgrenzungen durch Politik oder Wirtschaft
aus. Es wird darauf hingewiesen, daß sich für
die benachteiligten Menschen in diesem Land
auch durch den Regierungswechsel
nichts geändert hat. Sie bemängeln den
Konkurrenzkampf in der
Schule, die Diskriminierung der Arbeitslosen
als "Sozialschmarotzer", Niedrigstlöhne für
Arbeitende, Schikanen gegen Asylanten und
andere Ausläder, Benachteiligung und sexuelle
Bedrängung von Frauen. Sie fordern, den
Konkurrenzkampf zu beenden und eine gerechte,
menschliche Gesellschaft zu gründen.
Sie fordern "eine Welt
ohne Armut, Ausbeutung und Unterdrückung",
"gleiche Rechte für ALLE" und "eine
Gesellschaft, in der nicht der Markt, sondern
der Mensch im Mittelpunkt steht". Dazu gehört
für sie die Ersetzung von Rassismus,
Sexismus und Diskriminierung durch
Solidarität.
Diskriminierung auf Gutscheinbasis
Das Anti-Gutscheinbündnis hat mit
UnterstützerInnen im Oldenburger Rat gegen
das Gutscheinsystem für Flüchtlinge
protestiert. In einem Schreiben weisen sie
auf Folgendes hin: "Die Vertreterinnen des
Stadtrates sind mitverantwortlich für die
Einführung und Umsetzung dieses rassistischen
Sondergesetzes!" Einem Flüchtling werden nur
80% des Existenzminimums eines Deutschen
zugebilligt. Dies "bedeutet nichts anderes
als Menschen (r)auszuhungern!!!". Seit dem
1.3.1998 werden Warengutscheine, die nicht in
allen Geschäften akzeptiert werden, statt
Bargeld ausgehändigt. Dadurch wird
den Flüchtlingen nicht nur die
Entscheidungsfreiheit geraubt, sondern eine
weitere öffentliche Diskriminierung
aufgezwungen: durch die Gutscheine weisen sie
sich beim Einkauf automatisch als Flüchtling
aus. Das Gutscheinsystem führt so letztlich
zu verstärkten Schikanen.
Das Anti-Gutscheinbündnis protestierte vor
dem Rat zudem wegen seiner rein formalen
Ablehnung gegen das Gutscheinsystem. Es sei
nicht ausreichend, auf höhere Stellen zu
verweisen und statt zu aktivem Protest zur
Tagesordnung zurückzukehren. Das Bündnis
unterstützt Flüchtlinge durch ein
Umtauschangebot: Es kauft Gutscheine an, die
von den UnterstützerInnen in den Läden gegen
Waren getauscht werden. Von den Unterstützern
des Protestes im Rat habe sich jedoch keiner
an dem Umtausch beteiligt. Der Protest werde
weitergehen, solange derartige rassistische
Regelungen existieren.
Neue Revue des Bundschuh Chores
Der bekannte 40köpfige politische Oldenburger
Chor (Teilnahme an der Oldenburger 650-Jahr-
Feier mit: "Lieb' Oldenburg, magst ruhig
sein."; CD-Produktion "Axion Esti" v. Mikis
Theodorakis; Eisler-Programm mit
Staatstheater) unter der Leitung von Robert
Brüll hat das neue Programm in einjähriger
Vorbereitungszeit erarbeitet. Seit langem
wird er wieder von einer kompletten Band
begleitet, um z. B. "Bohemian Rapsody" von
der Gruppe "Queen" achtstimmig und zum ersten
Mal in deutscher Fassung auf die Bühne zu
bringen.
"Wenn ich könnt..." - Das neue Programm des
Bundschuh Chores zum Thems "wundern,
wünschen, wollen". Am liebsten würde ich ...!
Wenn ich könnte, dann ...! Mit Liedern,
Texten und Szenen möchte der Bundschuh Chor
den Blick auf unsere Wünsche und Träume
richten. Und fragen: Warum machen wir so
selten Wünsche wahr?
Weltladentag :Macht Land satt?
Zum 8. Mai fällt Deutschen oft etwas anderes
ein, als sich über die Lebenssituation von
Kleinbauern in Asien, Afrika und
Lateinamerika Gedanken zu machen. Der 4.
Europäische Weltladentag 1999 will das
ändern. Auch "tierra 2", der Weltladen am
Friedensplatz, will an dieser Kampagne
teilnehmen.
Der Anlaß dazu ist sind Neuverhandlungen des
Weltagrarabkommens der WTO (Welthandelsorgan
isation) in Genf. Durch den Einfluß der
reichen Industrieländer und multinationalen
Unternehmen in der WTO werden
zunehmend die Lebensgrundlagen der
Kleinbauern und -bäuerinnen in der übrigen
Welt, aber auch in Europa zerstört. Die
Weltläden wollen am Beispiel der Situationen
ihrer Handelspartnerinnen bei den Produkten
Kakao, Zucker, Reis und Kaffee die Folgen des
Welthandelssystems und Alternativen dazu
aufzeigen. Kontakte mit "La Via Campesina",
der internationalen Vereinigung der
Kleinbauern und -bäuerinnen, soll mehr
Aufklärung über die aktuellen Strukturen und
ihre Überwindung ermöglichen.
Jungengewalt
"Lieber gewaltätig als unmänlich" - unter
diesem Titel findet am Do., den 22.4.99 um
19.30h im PFL ein Vortrag zum Thema
"Jungensozialisation und Gewalt" statt. Der
Referent, Matthias Müller von der Kontakt-
und Beratungsstelle Männer gegen Männer-
Gewalt, Oldenburg, wird die Hintergründe für
das Auftreten von Jungengewalt darstellen
sowie aufzeigen, wie eine sinnvolle Arbeit
mit gewalttätigen Jungen zur Gewaltprävention
aussehen kann. Der Vortrag findet in Rahmen
der Veranstaltungen zum 10-jährigen Bestehen
der Beratungsstelle Wildwasser statt.
Kreativ bewegen
Einen Tagesworkshop für kreative Bewegungsarbeit
unter dem Motto "Feel your body... and move"
für junge Frauen mit
Gewalterfahrungen ab 18 J. bietet Wildwasser
Oldenburg, Beratungstelle gegen sexuellen
Mißbrauch an Mädchen, am Sa. den 24.4.99 von
10.00 - 16.00 Uhr an. In diesem Workshop geht
es darum, über Bewegungen und andere Formen
des kreativen Ausdrucks mit den eigenen
Möglichkeiten und Stärken in Kontakt zu
kommen. Lust, Spaß und Entspannung stehen
dabei im Vordergrund. Kosten 20,- DM.
Anmeldung erforderlich bei Wildwasser
Oldenburg, Tel. 16656, Fax 2489553.
NS-Rezeptionsgeschichte
Die Museen der Stadt Delmenhorst auf der
Nordwolle initiieren in diesem Jahr eine
kritische Vortragsreihe, in der der
Schwerpunkt auf der Darstellung und
Aufarbeitung der NS-Rezeptionsgeschichte im
Oldenburger Land liegen wird - unter der
Berücksichtigung, daß im Oldenburger Land
schon 1932 ein erstes nationalsozialistisches
Kabinett unter dem Ministerpräsidenten Carl
Röver installiert worden ist. Zielstellung
dieser Vortragsreihe ist die Geschichte -
auch die Vor- und Nachgeschichte- von
wichtigen Themenaspekten der Wirklichkeit im
drittem Reich im Oldenburger Land
darzustellen und dabei auch die diesem
totalitären Regime innewohnende völkische und
rassisitische Ideologie aufzudecken. Für
diese Vortragsreihe konnten kompetente
Referenten gewonnen werden, die sich schon
seit Jahren in ihren Forschungen mit
entsprechenden Thewmenkomplexen in kritischer
Weise auseinandergesetzt haben.
Der nächste
Vortrag findet am 17. Mai '99 um 20.00 Uhr
im Fabrikmuseum Nordwolle, Delmenhorst, Am
Turbinenhaus 12 statt, Dr.
Gerhardt Kaldewei aus Ganderkesee referiert
dann zum Thema "...wo deutsche Bauernfäuste
den Pflug durch die Muttererde führen - Von
der Schlacht bei Altenesch 1234 nach
'Stedingsehre` auf dem Bockholzberg 1936".
Die Themen der folgenden Vorträge (am 20.9.,
25.10. und 22.11 wird der Stachel jeweils
unter den Terminen bekanntgeben. Der Eintritt
ist für Schüler und Studenten frei, beträgt
ansonsten 6,-/4,- DM.
Spijöök
Am 16.5.99 um 14.00 Uhr wird das Spijöök, das
erste Museum für Kuriositäten und
Seemannslegenden, in seinen neuen Räumen in
Varel wiedereröffnet. Wie bisher stellt das
Museumskonzept eine Mischung aus Austelleung
und Aktionstheater dar, den Gästen eröffnet
sich eine völlig neue Perspektive auf die
friesische Tierwelt und Kulkturgeschichte. Zu
bestaunen gibt es eine Theke einer Hafenpinte
des 19. Jahrhunderts, ein U-Boot der roten
Armee, dessen Baupläne aus Varel geklaut
wurden und noch zahlreiche andere
Kuriositäten. Das Museum befindet sich direkt
am Vareler Hafen, Öffnungszeiten Sa. und So.
von 15.00 bis 17.00 Uhr.