Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/99      Seite 8
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


SüdNord-Initativenverband im "Welthaus Oldenburg"

Seit Februar hat der VEN, der Dachverband entwicklungspolitischer Initiativen in Niedersachsen, nicht nur einen neuen Gruppenberater für Nordwestniedersachsen, sondern auch eine neue Adresse in Oldenburg. Gemeinsam mit dem VNB ist die SüdNord-Initiativenberatung in das "Welthaus Oldenburg" am Friedensplatz 2 eingezogen. Der Gruppenberater unterstützt vor allem Initiativen, die in den Bereichen "Fairer Handel" und "Umwelt und Entwicklung" arbeiten. Gruppen werden neben Finanzierungsfragen vor allem in ihrer Öffentlichkeits-, Informations- und Bildungsarbeit unterstützt. Das VEN-Büro ist dienstags und donnerstags von 10-14 Uhr und mittwochs von 14-17 Uhr besetzt. Besuchstermine bei den Gruppen außerhalb dieser Zeiten sind nach Absprache nicht nur möglich, sondern auch erwünscht. Tel: 0441/9266258, Fax: 0441/9266261.


NLM vergibt 2. Hörfunkkette an Radio Antenne

Die Niedersächsische Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM) hat am 17.3. eine weitere 10-Jahres-Sendelizenz an Hit-Radio Antenne erteilt. Damit konnte sich Antenne gegenüber der Niedersächsischen Radiozeitung durchsetzen. Die Versammlung der NLM hat mehrheitlich bezweifelt, daß das anspruchsvolle Programmkonzept der Niedersächsischen Radiozeitung hinsichtlich Finanzierung und Personalplanung realisierbar sei.


NLM schreibt 3. Hörfunkkette aus

Die Niedersächsische Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM) schreibt eine dritte Hörfunkkette aus, nachdem eine Untersuchung wirtschaftliches Potential für einen weiteren privaten Sender bestätigt hat. Die Bewerbungsfrist für das Spartenprogramm "Unterhaltung" endet am 28.5. um 12 Uhr. Der Sender muß über lokale Ereignisse angemessen berichten sowie sich vom Musikformat der bisherigen werbefinanzierten Sender unterscheiden.


1. Mai

Das Bündnis "Streichen bei den Reichen" ruft zur Beteiligung an den diesjährigen Kundgebungen zum 1. Mai auf. Es sind kostenlose Busse organisiert worden, um einen Aufmarsch von Nazis in Bremen zu verhindern. Diese werden voraussichtlich um 9 Uhr vom Oldenburger Hauptbahnhof abfahren. Des weiteren gibt es einen, vom DGB unabhängigen, internationalistischen Block auf der 1. Mai-Demonstration in Oldenburg. Treffen ist um 10 Uhr bei der ALSO in der Kaiserstraße. Nach Demonstrationsende (gegen 12 Uhr) wird es ebenfalls Busse für die Fahrt nach Bremen geben.

Das Bündnis "Streichen bei den Reichen" spricht sich in seinem Aufruf gegen Ausgrenzungen durch Politik oder Wirtschaft aus. Es wird darauf hingewiesen, daß sich für die benachteiligten Menschen in diesem Land auch durch den Regierungswechsel nichts geändert hat. Sie bemängeln den Konkurrenzkampf in der Schule, die Diskriminierung der Arbeitslosen als "Sozialschmarotzer", Niedrigstlöhne für Arbeitende, Schikanen gegen Asylanten und andere Ausläder, Benachteiligung und sexuelle Bedrängung von Frauen. Sie fordern, den Konkurrenzkampf zu beenden und eine gerechte, menschliche Gesellschaft zu gründen. Sie fordern "eine Welt ohne Armut, Ausbeutung und Unterdrückung", "gleiche Rechte für ALLE" und "eine Gesellschaft, in der nicht der Markt, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht". Dazu gehört für sie die Ersetzung von Rassismus, Sexismus und Diskriminierung durch Solidarität.


Diskriminierung auf Gutscheinbasis

Das Anti-Gutscheinbündnis hat mit UnterstützerInnen im Oldenburger Rat gegen das Gutscheinsystem für Flüchtlinge protestiert. In einem Schreiben weisen sie auf Folgendes hin: "Die Vertreterinnen des Stadtrates sind mitverantwortlich für die Einführung und Umsetzung dieses rassistischen Sondergesetzes!" Einem Flüchtling werden nur 80% des Existenzminimums eines Deutschen zugebilligt. Dies "bedeutet nichts anderes als Menschen (r)auszuhungern!!!". Seit dem 1.3.1998 werden Warengutscheine, die nicht in allen Geschäften akzeptiert werden, statt Bargeld ausgehändigt. Dadurch wird den Flüchtlingen nicht nur die Entscheidungsfreiheit geraubt, sondern eine weitere öffentliche Diskriminierung aufgezwungen: durch die Gutscheine weisen sie sich beim Einkauf automatisch als Flüchtling aus. Das Gutscheinsystem führt so letztlich zu verstärkten Schikanen.

Das Anti-Gutscheinbündnis protestierte vor dem Rat zudem wegen seiner rein formalen Ablehnung gegen das Gutscheinsystem. Es sei nicht ausreichend, auf höhere Stellen zu verweisen und statt zu aktivem Protest zur Tagesordnung zurückzukehren. Das Bündnis unterstützt Flüchtlinge durch ein Umtauschangebot: Es kauft Gutscheine an, die von den UnterstützerInnen in den Läden gegen Waren getauscht werden. Von den Unterstützern des Protestes im Rat habe sich jedoch keiner an dem Umtausch beteiligt. Der Protest werde weitergehen, solange derartige rassistische Regelungen existieren.


Neue Revue des Bundschuh Chores

Der bekannte 40köpfige politische Oldenburger Chor (Teilnahme an der Oldenburger 650-Jahr- Feier mit: "Lieb' Oldenburg, magst ruhig sein."; CD-Produktion "Axion Esti" v. Mikis Theodorakis; Eisler-Programm mit Staatstheater) unter der Leitung von Robert Brüll hat das neue Programm in einjähriger Vorbereitungszeit erarbeitet. Seit langem wird er wieder von einer kompletten Band begleitet, um z. B. "Bohemian Rapsody" von der Gruppe "Queen" achtstimmig und zum ersten Mal in deutscher Fassung auf die Bühne zu bringen.

"Wenn ich könnt..." - Das neue Programm des Bundschuh Chores zum Thems "wundern, wünschen, wollen". Am liebsten würde ich ...! Wenn ich könnte, dann ...! Mit Liedern, Texten und Szenen möchte der Bundschuh Chor den Blick auf unsere Wünsche und Träume richten. Und fragen: Warum machen wir so selten Wünsche wahr?


Weltladentag :Macht Land satt?

Zum 8. Mai fällt Deutschen oft etwas anderes ein, als sich über die Lebenssituation von Kleinbauern in Asien, Afrika und Lateinamerika Gedanken zu machen. Der 4. Europäische Weltladentag 1999 will das ändern. Auch "tierra 2", der Weltladen am Friedensplatz, will an dieser Kampagne teilnehmen.

Der Anlaß dazu ist sind Neuverhandlungen des Weltagrarabkommens der WTO (Welthandelsorgan isation) in Genf. Durch den Einfluß der reichen Industrieländer und multinationalen Unternehmen in der WTO werden zunehmend die Lebensgrundlagen der Kleinbauern und -bäuerinnen in der übrigen Welt, aber auch in Europa zerstört. Die Weltläden wollen am Beispiel der Situationen ihrer Handelspartnerinnen bei den Produkten Kakao, Zucker, Reis und Kaffee die Folgen des Welthandelssystems und Alternativen dazu aufzeigen. Kontakte mit "La Via Campesina", der internationalen Vereinigung der Kleinbauern und -bäuerinnen, soll mehr Aufklärung über die aktuellen Strukturen und ihre Überwindung ermöglichen.


Jungengewalt

"Lieber gewaltätig als unmänlich" - unter diesem Titel findet am Do., den 22.4.99 um 19.30h im PFL ein Vortrag zum Thema "Jungensozialisation und Gewalt" statt. Der Referent, Matthias Müller von der Kontakt- und Beratungsstelle Männer gegen Männer- Gewalt, Oldenburg, wird die Hintergründe für das Auftreten von Jungengewalt darstellen sowie aufzeigen, wie eine sinnvolle Arbeit mit gewalttätigen Jungen zur Gewaltprävention aussehen kann. Der Vortrag findet in Rahmen der Veranstaltungen zum 10-jährigen Bestehen der Beratungsstelle Wildwasser statt.


Kreativ bewegen

Einen Tagesworkshop für kreative Bewegungsarbeit unter dem Motto "Feel your body... and move" für junge Frauen mit Gewalterfahrungen ab 18 J. bietet Wildwasser Oldenburg, Beratungstelle gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen, am Sa. den 24.4.99 von 10.00 - 16.00 Uhr an. In diesem Workshop geht es darum, über Bewegungen und andere Formen des kreativen Ausdrucks mit den eigenen Möglichkeiten und Stärken in Kontakt zu kommen. Lust, Spaß und Entspannung stehen dabei im Vordergrund. Kosten 20,- DM. Anmeldung erforderlich bei Wildwasser Oldenburg, Tel. 16656, Fax 2489553.


NS-Rezeptionsgeschichte

Die Museen der Stadt Delmenhorst auf der Nordwolle initiieren in diesem Jahr eine kritische Vortragsreihe, in der der Schwerpunkt auf der Darstellung und Aufarbeitung der NS-Rezeptionsgeschichte im Oldenburger Land liegen wird - unter der Berücksichtigung, daß im Oldenburger Land schon 1932 ein erstes nationalsozialistisches Kabinett unter dem Ministerpräsidenten Carl Röver installiert worden ist. Zielstellung dieser Vortragsreihe ist die Geschichte - auch die Vor- und Nachgeschichte- von wichtigen Themenaspekten der Wirklichkeit im drittem Reich im Oldenburger Land darzustellen und dabei auch die diesem totalitären Regime innewohnende völkische und rassisitische Ideologie aufzudecken. Für diese Vortragsreihe konnten kompetente Referenten gewonnen werden, die sich schon seit Jahren in ihren Forschungen mit entsprechenden Thewmenkomplexen in kritischer Weise auseinandergesetzt haben.

Der nächste Vortrag findet am 17. Mai '99 um 20.00 Uhr im Fabrikmuseum Nordwolle, Delmenhorst, Am Turbinenhaus 12 statt, Dr. Gerhardt Kaldewei aus Ganderkesee referiert dann zum Thema "...wo deutsche Bauernfäuste den Pflug durch die Muttererde führen - Von der Schlacht bei Altenesch 1234 nach 'Stedingsehre` auf dem Bockholzberg 1936". Die Themen der folgenden Vorträge (am 20.9., 25.10. und 22.11 wird der Stachel jeweils unter den Terminen bekanntgeben. Der Eintritt ist für Schüler und Studenten frei, beträgt ansonsten 6,-/4,- DM.


Spijöök

Am 16.5.99 um 14.00 Uhr wird das Spijöök, das erste Museum für Kuriositäten und Seemannslegenden, in seinen neuen Räumen in Varel wiedereröffnet. Wie bisher stellt das Museumskonzept eine Mischung aus Austelleung und Aktionstheater dar, den Gästen eröffnet sich eine völlig neue Perspektive auf die friesische Tierwelt und Kulkturgeschichte. Zu bestaunen gibt es eine Theke einer Hafenpinte des 19. Jahrhunderts, ein U-Boot der roten Armee, dessen Baupläne aus Varel geklaut wurden und noch zahlreiche andere Kuriositäten. Das Museum befindet sich direkt am Vareler Hafen, Öffnungszeiten Sa. und So. von 15.00 bis 17.00 Uhr.

 

 
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