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2. Jüdische Filmtage
vom 6. - 12. Mai. 1999 (PFL) Eröffnung: Do., 6. Mai, 20 Uhr"2. Jüdische Filmtageövom 6. - 12. Mai. 1999 (PFL) Eröffnung: Do., 6. Mai, 20 Uhr Die 2. Jüdischen Filmtage werden vom 6. Mai bis zum 12. Mai 1999 im PFL von Werkstattfilm in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Oldenburg, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, dem Seminar für Jüdische Studien und dem AStA der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt. Der Themenschwerpunkt der Filme ist ,,Die zweite Generation nach dem Holocaust". Neben entsprechenden (Eröffnungs- und Abschluß-) Feierlichkeiten werden auch anschließende Diskussionen zum festen Bestandteil der Filmvorführungen, bei einigen Filmen werden auch auch die jeweiligen Regisseure anwesend sein. Im Zentrum der ausgewählten Filme aus Israel, Amerika, Kanada, UdßR und BRD steht die zweite Generation: die Kinder der Juden, die den Holocaust überlebt haben. Die Filme laufen alle in Originalfassung mit englischen und deutschen Untertiteln. Grußworte: Hiltrud Neidhardt, Bürgermeisterin; Sara Schumann, Jüdische Gemeinde zu Oldenburg Gäste: Irith und Daniel Gabriel aus Mat&eaigu;h Ash&eaigu;r, Israel.
6. 5. 99, 20 Uhr:Wegen dieses Krieges Wegen dieses Krieges von Orna Ben-Dor Niv handelt von den Nachwirkungen des Holocaust auf die nach "jenem Krieg" in Israels geborenen Kinder, ein in der israelischen Öffentlichkeit bisher wenig diskutiertes Thema, im Privatleben zahlreicher israelischer Familien aber ein Trauma.
8. 5. 99, 18 Uhr und 11. 5. 99, 18 Uhr:Der Rosengarten ,Der Rosengarten" (nach dem gleichnamigen Roman von Paul Hengge) ist die spannende Auseinandersetzung über den Umgang des Menschen mit seiner Schuld. Der Film führt zur Frage nach dem Recht, dem Unterschied zwischen Gesetzesrecht und Gerechtigkeit sowie über Unrecht und Ohnmacht heutiger Justiz. Aaron Reichenbach wird wegen eines tätlichen Angriffs auf einen ehemaligen SS-Kommandanten verurteilt, weil er sich schuldig bekennt. Der 20fache Kindesmörder kommt aufgrund geschickten Taktierens seines Anwalts ungestraft davon, weil er jede Schuld bestreitet.
9. 5. 99, 18 UhrVoices from the attic ,Voices from the attic" ist ein bewegendes persönliches Dokument des Gedenkens an den Holocaust aus der Sicht einer zur zweiten Generation gehörenden Amerikanerin. Die Filmemacherin Debbie Goodstein reiste mit fünf Cousinen und ihrer Tante nach Polen, um den Dachboden in Augenschein zu nehmen, auf dem ihre Eltern und andere Angehörige sich während des Krieges versteckt halten mußten. Diese zwei Jahre währende Hölle des Hungers, der schwülen Sommermonate, der Klaustrophobie und der eiskalten Winter hat auch in derPsyche der Nachgeborenen ihre Spuren hinterlassen - in Form eines kollektiven Traumas. Wie sie diese Angst bewältigen, erleben wir in Ausschnitten anhand ihrer Besuche und Begegnungen mit den Menschen, die ihre traumatische Familiengeschichte mitgeprägt haben.
9. 5. 99, 18 Uhr:Die Kommissarin Rußland nach der Revolution, die Zeit des Bürgerkriegs, der Kämpfe zwischen "Roten" und "Weißen". Irgendwo im Süden hat ein rotes Regiment eine Kleinstadt eingenommen. Ein Deserteur wird erschossen. Den Befehl gab eine Kommissarin, die hochschwanger ist. Als die "Weißen" vorrücken und ihr Regiment die Stadt verläßt, muß die Kommissarin zurückbleiben. Sie wird im Hause einer kinderreichen jüdischen Handwerkerfamilie einquartiert. Die anfängliche Skepsis und Fremdheit weicht angesichts der gemeinsamen Angst vor dem drohenden Pogrom und dem Terror der "Weißen" menschlicher Nähe und Solidarität. Mit Hilfe der jüdischen Familie bringt die Kommissarin ihr Kind zur Welt und vertraut es ihr an, um ihrem Regiment zu folgen.
9. 5. 99, 20 Uhr, PFL:Choice and destiny Die Protagonisten des Films sind ein Ehepaar Yitshak und Fruma. Er ist 80, sie ist 72. Es sind meine Eltern. Sie sind Überlebende des Holocaust und leben heute Israels. Mit dem Wunsch, sie zu verstehen, fuhr ich an die Orte, wo sie geboren wurden und wo ihnen während des Zweiten Weltkriegs die Freiheit versagt wurde. Sie wollten mich nicht begleiten. Auf der Reise nach Polen, Österreich und in die Tschechoslowakei stellte ich fest, daß dort nichts für mich zu finden war. Ich begriff: wenn es eine Chance gibt, etwas zu verstehen oder zu fühlen, mußte ich die Menschen suchen, die noch unter uns sind.
10. 5. 99, 18 Uhr, PFL:Abrahams Gold Deutschland heute: Eine idyllische Landschaft, ein kleines Dorf, ein Gasthof - dort kommt, spätabends, eine Frau an. Der Wirt, Alois Hunziger, würde den unerwarteten Gast am liebsten wegschicken. Seine Enkeltochter, die 14jährige Annamirl, reagiert ängstlich und mißtrauisch, als die Fremde sich ihr zu erkennen gibt. Denn diese Frau ist Annamirls Mutter, Hunzigers rebellische Tochter Bärbel, die sich vor vielen Jahren von allen Bindungen verabschiedet hatte, die damals mit der Hippie-Bewegung in die große Freiheit aufgebrochen war und seitdem durch die Welt getrampt ist. Deutschland heute: Weder Bärbel noch Annamirl ahnen, warum Hunziger mit seinem Freund, dem Bierfahrer Karl Lechner, eine Reise nach Polen macht. Das Ziel ihrer Reise ist Auschwitz. Hunziger war schon einmal da, vor fünfundvierzig Jahren, als KZ-Wärter. Damals hat er in einem Waldstück hinter dem Zaun, der den Tod vom Leben trennte, eine Holzkiste vergraben - mit einem Schatz: Goldzähne, die er aus den Schädeln der Toten herausgebrochen hatte.
11. 5. 99, 18 Uhr, PFL:We were so beloved Haben Opfer mehr Verständnis? Macht Erfahrung klug? Haben Überlebende weniger Verpflichtungen, weil sie gelitten haben - oder mehr Verpflichtungen, weil sie gerettet wurden? Was ist die Funktion des Überlebens?
11. 5. 99, 20 Uhr, PFL:Dark Lullabies Ist ein Film über eine Generation, die von der Geschichte besessen um mit der Geschichte beschäftigt ist, in der die keine Rolle spielte. Aus der Sicht der Filmemacherin Irene Lilienheim Angelico, Tochter von ehemaligen KZ-Häftlingen, untersucht der Film die Auswirkungen des Holocaust auf die Nachkriegsgeneration der Juden und Deutschen. Viele der inzwischen 20 und 30jährigen Kinder der Überlebenden fühlen sich tief betroffen vom Martyrium ihrer Eltern. Nicht anders ergeht es ihren deutschen Altersgenossen, die angesichts der Verbrechen ihrer Elterngeneration mit der Bürde der Schuld leben.
Abschlußveranstaltung12. 5. 99, 18 Uhr, PFL: Cooperations of parts Eisenberg ist durch Europa gereist - durch Frankreich, Deutschland und Polen im besonderen -, um die Spuren und die Gegenwart seiner jüngsten Familiengeschichte, um den unauflöslichen Schatten des Holocaust zu untersuchen und zu dokumentieren. Motiviert durch den Wunsch, "mit beiden Augen offen zu sehen", besuchte er zum ersten Mal in seinem Leben die Todeslager von Auschwitz und Dachau, bevor er Radom, die Heimatstadt seiner Mutter, fand. Ein Sprichwort, eins von vielen, das in diesem Film auftaucht, drückt diesen Gedanken aus: "Der längste Weg ist der von der Mutter zur Haustür". In dem Film untersucht Eisenberg, wie die riesige Menge zugänglichen Informationsmaterials über den Zweiten Weltkrieg sich spezifisch auf seine individuelle Erfahrung als Kind von Überlebenden bezieht. Er versucht zu bestimmen, welche seiner Erfahrungen Teil der ganzen Welt sind, welche Teil des Lebens seiner Eltern sind, und was ihm ganz alleine gehört. (...)
BalaganDie Musikgruppe "Balagan", was fröhliches Durcheinander bedeutet, freut sich, anläßlich der "Jüdischen Filmtage" in Oldenburg auf der Abschlußveranstaltung Musik zu machen. Dargeboten werden Klesmer, jiddische Lieder, israelische Folklore und auch einige eigene Musikstücke. Für das Filmpublikum sowie für alle Freundinnen und Freunde von Folklore bis Weltmusik soll ersichtlich werden, daß "Balagan" im besonderen Maße Freude am gemeinsamen Musizieren bedeutet.
Anfragenzum Programm und Kartenreservierungen unter: 0441/12180 werkstattfilm Produktion ú Stoffentwicklung ú Planung ú Kooperation; Kaiserstr. 24, 26122 Oldenburg, Tel./Fax.: 0441/12180
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