Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/99      Seite 9
 
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Bewerbungstraining für Frauen

Mit Spaß und Mut bei der Arbeitsuche

Das Bewerbungstraining für Frauen richtete sich an Studentinnen, die ihr Studium kürzlich abgeschlossen haben oder die kurz vor ihrem Abschluß stehen. Dieses zweitägige Seminar war von der Gleichstellungsstelle der Uni Oldenburg organisiert und wurde von einer Mitarbeiterin des Bildungswerkes der DAG geleitet.

Am Seminar nahmen elf Frauen teil, die ihre eigenen, für den Arbeitsmarkt interessanten Stärken herausfinden wollten, aber auch praktische Tips und Kniffe rund um die Bewerbung vom Seminar erwarteten. Wie sich nach kürzester Zeit herausstellte, hatten die Teilnehmerinnen von ihren eigenen Qualitäten nur ein sehr unvollkommenes Bild. Oft konnten sie ihre eigenen Eigenschaften nur schwer in Worte fassen und argumentativ untermauern.

Deshalb zielte der erste Seminartag darauf ab, für jede Seminarteilnehmerin ein individuelles Eignungsprofil zu erstellen. Für viele überraschend war die Erkenntnis, daß sich ausgerechnet in den oft unqualifizierten Nebenjobs und ehrenamtlichen Tätigkeiten die sogenannten Schlüsselqualifikationen der Bewerberin verborgen halten. Zusätzlich zu den eigenen Qualitäten wurden auch formelle Dinge wie der Aufbau eines Lebenslaufes und das Anschreiben an den zukünftigen Arbeitgeber besprochen. Am zweiten Tag des Bewerbungstrainings stand das Anforderungsprofil des Arbeitgebers an die Bewerberin im Vordergrund. Hierzu wurden in der Zeitung ausgeschriebene Stellenanzeigen von den Teilnehmerinnen analysiert. Dabei wurde deutlich, daß zwischen den Zeilen eines Anzeigetextes mehr über den angebotenen Arbeitsplatz und die Firma steht, als viele bisher herausgelesen hatten. Zum Abschluß des Seminars wurde Eignungsprofil und Anforderungsprofil zusammengefügt, indem die Teilnehmerinnen ein Vorstellungsgespräch im szenischen Spiel umsetzten.

Im Gegensatz zu den sonst oft sehr negativen Erfahrungen bei der Arbeitsuche, stach dieses Bewerbungstraining sehr positiv heraus. Die anfänglichen Hemmungen und Ängste, mit der die Teilnehmerinnen zum Seminar erschienen waren, konnten nach und nach abgebaut werden. Das lag nicht zuletzt an der individuellen Betreuung durch die Seminarleiterin, Lucie Sommerfeld, die sich auch noch nach dem Seminar die Zeit nahm, jeder einzelnen persönliche Fragen zu beantworten.

Ob sich das Seminar tatsächlich für die Teilnehmerinnen bewährt, steht noch aus. Die einhellige Einschätzung des Seminars war jedoch sehr positiv und das einzige was nun noch fehlt, sind die Möglichkeiten, die Erfahrungen umzusetzen. Mit dem neuen Wissen über Anzeigen und Initiativbewerbungen wird dies sicherlich nicht lange auf sich warten lassen...

C. Reim

 

 
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