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Bahn-Konkurrenz im NordwestenAb dem 30. Mai bekommt die Deutsche Bahn AG in der Oldenburger Region Konkurrenz: Die Nahverkehrsstrecken Osnabrück - Wilhelmshaven und Delmenhorst - Osnabrück werden von einer neuen Gesellschaft betrieben. Mit neuen kundenfreundlichen Waggons und besseren Fahrtzeiten soll wieder Leben auf die verträumten Nebenstrecken kommen. Daß die Strecke Osnabrück - Delmenhorst überhaupt noch existiert, kann mensch bisher nur daran erkennen, daß montags bis freitags jede Stunde eine riesige Lok mit zwei Wagen hin- und zurückfährt, aber nur bis 19 Uhr - ein Extrembeispiel für hohe Kosten und äußerst geringem Nutzen für die Menschen in der Region.
Wird das Geschäft belebt?Das soll nun anders werden. Aus reiner Menschenliebe betreibt der Zusammenschluß aus mehreren Nahverkehrsfirmen die Nordwest- Strecken allerdings nicht: Die landeseigene niedersächsisc he Nahverkehrgesellschaft bezuschußt diesen und anderen Schienennahverkehr in den Regionen mit erheblichen Millionenbeträgen. Schaffen es Verkehrverbünde, diese einigermaßen attraktiv zu machen und die Kundenzahl ein wenig zu erhöhen, so läßt sich damit durchaus ein Geschäft machen. So hatte sich auch die DB mit anderen Anbietern zusammen um diese Strecken bemüht - sie hatte jedoch nicht den Zuschlag bekommen. Daß nun andere Privatfirmen als das fast- Monopol-Unternehmen Deutsche Bahn zum Zug kamen, soll einerseits die Konkurrenz in Gang bringen. Es soll andererseit auch kurzfristig Kosten sparen und schnell die Transportdienst leistung verbessern. Angeblich erhält Niedersachsen 20 Prozent mehr Verkehrsdienstl eistung für dasselbe Geld. Daß dabei erst einmal bei den MitarbeiterInnen gespart wird, ist leider wahrscheinlich. Daß sich die Kleinen oft auch flexibler am Markt bewegen können, ist wohl auch wahr. Aus diesen Gründen schreiben die Bundesländer, die inzwischen für den regionalen Bahnverkehr zuständig sind, immer mehr Bahnstrecken für private Anbieter aus. So kommt jährlich neu ein Volumen von 200 bis 250 Millionen Mark auf den Markt. Insgesamt werden 38 Milliarden im öffentlichen Personennahverkehr ausgegeben, 15 Milliarden davon im Schienennahverkehr. Und auf diesem Markt gelten kapitalistische Regeln wie überall - es geht knallhart ums Geschäft.
Bahnkonkurrent DEGSo ist der größte Gesellschafter im neuen Nordwestverbund die private Deutsche Eisenbahngesellschaft mit beschränkter Haftung, kurz DEG. Ihre Zentrale ist in Frankfurt, sie betreibt Strecken bundesweit zwischen Bayern und Schleswig- Holstein, insgesamt 954 Kilometer. Die DEG ist der härteste Wettbewerber für die Beutsche Bahn AG. 850 Leute arbeiten bei dieser Firma, im letzten Jahr machte sie einen Umsatz von 118 Millionen DM. Dabei soll es nicht bleiben, das Ziel ist Expansion in einen Milliardenmarkt. Die DEG ist eine Zukunftsinvestition von größeren Eltern: Sie gehört zu 60 Prozent dem französischen Mischkonzern Vivendi und zu 40 Prozent der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. 1998 lag der Gewinn der DEG bei 10,5 Millionen DM. Durch die Strecken in Nordwestniedersachsen erhöht sich ihr Umsatz mit einem Schlag auf 300 Millionen DM. Es wird interessant sein zu erfahren, wieviel von den öffentlichen Zuschüssen sich in private Profite verwandeln wird und inwieweit das der Verbesserung des Kundendienstes genutzt haben wird. (Zahlen aus dem Wirtschaftsteil der SZ vom 22.3,99) achim
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