Oldenburger STACHEL Ausgabe 2/99      Seite 10
 
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Radio-Frequenzen für Oldenburg

Plattenkritiken

Liquido / dto.

(Virgin)

Nachdem die erste Single "Narcotic" ob des massiven Airplays einigen wohl schon heftig auf den Zeiger gehen wird, liegt nun das erste Album von Liquido vor. Es ist keine große prophetische Gabe von Nöten um vorauszusagen, das es sich wohl noch besser verkaufen wird als damals Bananen in Magdeburg.

Da das erste Video danach aussieht, als hätte man, verwundert über den Erfolg der Single, innerhalb von zwei Stunden was zusammengeknallt, liegt der Verdacht eines kommerziellen Schnellschusses auch beim Album nicht so ganz fern. Überraschenderweise ist dem wohl nicht so, die elf Stücke sind durchweg ausgereifte Popsongs, die mehr können als die Ohrwurm-Hookline von "Narcotic" endlos zu wiederholen. So werden wohl noch einige Singlehits zu erwarten sein: "Doubledecker", "Clicklesley" und "Clown" schreien danach. Vielleicht gönnt man der Band dann ja auch mal ein anständiges Video.

Ach ja, noch ein Wort zu den Texten: die sind armselig. Besonder peinlich wird es, wenn der Sänger bei "Wake me up" seine Französischkenntnisse auspackt. Das klingt dann auch noch scheiße. Aber für ein Party-Pop-Album reichts.

Günther Theilen

Vienna Scientists

A Selection into Dub, Funk, Trip Hop, Drum´n´Bass

(Columbia / Sony)

"Nennen Sie doch bitte mal drei österreichische Musiker." "Äh, Falco, Mozart, äh, Toni Polster?" "Nicht schlecht, aber schon mal was von Mama Oliver, Darcosan oder Freedom Satellite gehört? Nein? Interessiert in Dub, Trip Hop, Drum´n´Bass? Ja? Dann kann ich den Sampler Vienna Scientist durchaus empfehlen. Obwohl ich ja zugeben muß, daß weder Dub noch Drum´n´Bass so richtig meine Baustelle ist. Trotzdem weiß diese Zusammenstellung zu gefallen. Manches klingt nach Portishead oder Massive Attack (Sub System Crew, Sprite & Salieri), manches nach den Kastrierten Philosophen (Batsheba), das meiste allerdings ist für meine Ohren neu, und abgesehen von ein, zwei Durchhängern und einem wirklich nervigen Stück (Sin) ist vieles richtig gut. Laut Plattenfirma loten die 14 Stücke die gesamte Bandbreite der "New Electronic Music" österreichischer Produktion aus. Sehr interessant. Oh, und dann gibt es da noch einen Remix von Richard Dorfmeister. Sagt Ihnen nix? Macht nichts, das lernen wir nächsten Monat."

Günther Theilen

 

 
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