Ausgabe 6/98 | Seite 5 | |||||
Sexismus an der UniSind Frauen an der Uni benachteiligt? Ist der zur Zeit nicht nur wegen skandalöser Lehrformen, sondern gerade auch aufgrund sexistischer Äußerungen und Verhaltensweisen stark in der Kritik befindliche Professor Dyck ein schrulliger Einzelfall? (Dyck wurde bekannt wegen des Rausschmisses studienwilliger Studies aus seinen Veranstaltungen und einseitiger inhaltlicher Äußerungen - vgl. AStA-Zeitungen Mai, Juni. Professor Dyck wird für solches seit Jahren kritisiert.) Oder stellt er die Spitze des Eisbergs?
Die im Dunkeln sieht man nicht (B. Brecht)Subtile sexuelle Diskriminierung macht sich bemerkbar bei der Durchsicht des Vorlesungsverzeichnisses. Die Frauenquote betr"gt ca. 22,5 Prozent bei den für Forschung und Lehre verzeichneten Personen. Dabei gibt es in Oldenburg Geisteswissenschaften und P"dagogik - traditionell Studienrichtungen, in denen der Anteil der Frauen höher ist als bei den Naturwissenschaften. In den Leitungsgremien der Uni entspricht der Frauenanteil der naturwissenschaftlichen Größenordnung.
Sexismus ist AlltagIn den Veranstaltungen einiger m"nnlicher Lehrender lassen sich eine Reihe von beleidigenden, demütigenden und verletzenden Verhaltensweisen gegenüber Frauen beobachten: Da werden Witze mit sexistischen Inhalten gerissen. Bewußt oder unbewußt wird überwiegend Augenkontakt zu m"nnlichen Zuhörern gehalten und diese werden auch bei Wortmeldungen bevorzugt. Stellen für studentische Hilfskr"fte werden vornehmlich - teilweise ausschließlich - mit M"nnern besetzt. Es werden entwürdigende und entpersonalisierende Bemerkungen über Frauen und Weiblichkeit ge"ußert, etc..
Veranstaltung:Zum einen sollen die Betroffenen zu Wort kommen, außerdem wird am Donnerstag, 2.7., 20 Uhr im BIS-Saal, eine Studie der Oldenburger Professoren Nitsch und Scheller sowie einer studentischen Arbeitsgruppe zum Thema vorgestellt werden. Eine zweite Veranstaltung findet am Mittwoch, 8.7., 20 Uhr statt. Bei Bedarf können hier zwei Gruppen, nach Geschlechtern getrennt, eingerichtet werden. Das Ziel der Aktivit"ten besteht besonders in der Entwicklung langfristiger Perspektiven, um auf Verhalten"nderungen bei den Lehrenden zu bewirken. Gerold Korbus
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