Oldenburger STACHEL Ausgabe 5/98      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Schülerinnentreff

Im Schülerinnentreff des autonomen Mädchenhauses Oldenburg e.V. sind ab 1. August Hrtplätze für Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren frei. Das Angebot beinhaltet einen gemeinsamen Mittagstisch, Schulaufgabenhilfe und Freizeitangebote. Interessierte können sich unter Telefon 64248 melden.


Veranstaltung der F.P.I.-Niedersachsen

Die F.P.I.(Front Populaire Ivoirien) ist eine der Oppositionsparteien in der Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste). Die dortige politische Situation ist geprägt durch die seit 40 Jahren herrschende Regierungspartei PDCI, die alle staatlichen Ämter besetzt hatt, als einzige staatliche Gelder bezieht und die Wahlen allein und unbeaufsichtigt durchführt. Auf der ersten öffentlichen Veranstaltung der F.P.I.-Niedersachsen soll über die aktuelle politische Situation in der Cote D'Ivoire, die Frage der Menschenrechte und Perspektiven der demokratischen Opposition informiert und diskutiert werden. Die Veranstaltung findet am 30.5.98 um 18.00h in der Begegnugsstätte der AWO (Stedinger Str.51) statt.

Frauen und Eßlust

Bei der Beratungs- und Koordinationsstelle für Selbsthilfegruppen (BeKoS) findet seit einiger Zeit das Treffen der Selbsthilfegrupp e für Frauen und Eßlust statt. Bei diesen Treffen geht es um den Austausch der Ursachen und Gründe für Eßanfälle und unkontrolliertes Essen. Weiterhin soll darüber gesprochen werden wie man ein anderes Verhalten für das Essen bekommt. Ein anderer Punkt ist eine gesunde Ernährung. Interessierte Frauen Erhalten weitere Informationen bei der BeKoS unter Telefon 0441-884848

Kunst der Straße

lautet das Thema der 15.Neuenburger Kunstwoche am 31.5. und 1.6.98. Das angebotene Programm umfasst das ganze Spektrum der Straßenkunst. Im Vorfeld gibt es ein Mitmachprogramm für Schulklassen und andere Gruppen (24.5.-29.5.) sowie einen Rekordversuch für's Guinnessbuch (größtes Kreidebild der Welt) am 30.5. Neben dem Straßentheater "Duo Kanal" und "Die Zeitverzögerer" sowie Straßenmusik werden vor den Augen des Publikums an den Wänden einer künstlichen Straßenfront Graffities und Wandgemälde enststehen. Wer möchte darf sich beteiligen, einzig um vorherige Telefonische Anmeldung wird gebeten. Für den Rekordversuch : 04453/71505, für künstlerische Beteiligung 04452/1302.


Gewalt gegen Frauen

Das Autonome Frauenhaus Oldenburg besteht 20 Jahre. Aus diesem Anlaß findet eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Gewalt gegen Frauen statt". Am Freitag den 6.5.98 findet um 15.00 Uhr ein Frauencafe mit Auftritt einer Sängerin und anschließend um 17 Uhr die Vorführung des Films "Unter Fremden" statt. Diese Veranstaltung ist nur für Frauen. Am Samstag den 6.6.98 wird um 11.00 Uhr in der Lambertikirche eine Ausstellung mit dem Titel "Kinderbilder aus dem Frauenhaus" mit Empfang und Auftritt einer Jazzband eröffnet, die Ausstellung ist bis zum 5.7.98 zu sehen. Während der Dauer der Ausstellung gibt es jeweils Dienstags für Frauen zudem noch eine Filmreihe in der Gaststätte zur Sonne (Sonnenstr. 50) jeweils um 19.30 Uhr zu sehen.

Kinder-Regenwald

heißt eine Ausstellung, die noch bis 31.7. im Tarish, Dragoner Straße 39 zu sehen ist.


Rollenspezifische Darstellung im Kinderbuch

ist das Thema eines Tagesseminars am Freitag den 12.6. von 9.30 - 17.00 Uhr. Die Verinnerlichung von Rollenspezifischen Mustern wird in einem frühem Alter erlernt.Kinder entwickeln zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr ihre Geschlechtsidentität. Gelernt wird dabei durch Nachahmung des Verhaltens, das ihnen von Eltern und Umwelt vorgelebt wird. Dazu gehören auch Kinderbücher. Über Geschichten lernen sie, wie andere Kinder mit bestimmten Situationen umgehen, welche Probleme sie haben und welche Möglichkeiten und Verhaltensweisen dargestellt werden. Doch mit wem können sich Mädchen im Buch identifizieren?

Themenschwerpunkte : Vorstellung einiger Untersuchungen zum Thema, Analyse einiger Kinderbücher, Szenisches Spiel zum Thema starke Mädchen/schwache Mädchen, Alternative Literatur zum konservativen Geschlechterbild. Das Seminar ist kostenlos, bitte bis zum 30. Mai auf die im Büro des Feministischen Referates (Uni oldenburg, M1-155,Tel.798-2959) ausliegende Teilnehmerinnenliste eintragen lassen.


Wer kauft Wertgutscheine?

Die Kampagne zum Umtausch von Wertgutscheinen für Flüchtlinge läuft gut an. Wie der Stachel berichtete bekommen die Flüchtlinge in Oldenburg und Umzu statt Geld neuerdings Wertgutscheine ausgezahlt, die sich bei weitem nicht in allen Geschäften einlösen lassen. Dadurch spart die Stadt zwar kein Geld, durch den nötigen Vewrwaltungsaufwand ist dieses Verfahren sogar teurer als die Barauszahlung, aber den hier lebenden Flüchtlingen wird das Leben schwerer gemacht. Und das ist das Ziel der Aktion, hinter der eine zutiefst rassistische Auffassung der Unantastbarkeit der Menschenwürde steht.

Die Oldenburger Antirassismus- und Flüchtlingsinitiativen organisieren den Umtausch der Gutscheine gegen Geld. Die Flüchtlinge bekommen bei den Initiativen für ihre Gutscheine Bargeld, OldenburgerInnen kaufen die Gutscheine den Initiativen für den Nennwert ab und können damit in einer ganzen Reihe von geschäften (vor allem Supermärkte) einkaufen.

Der Umtausch der Gutscheine läuft auf Hochtouren. Derzeit gibt es allerdings zu wenig Menschen, die Gutscheine aufkaufen wollen. Vor allem bei sogenannten Umlandgutscheinen ist das ein Problem. Umlandgutscheine sind Gutscheine, die die Flüchtlinge aus dem Oldenburger Umland bekommen. Sie unterscheiden sich von den Stadtgutscheinen dadurch, daß jeder Flüchtling eine art Checkkarte erhält, die er vorweisen muß, wenn er im Geschäft Gutscheine einlösen will. Der Sinn dabei ist, daß nur der/diejenige selbst mit den Gutscheinen einkaufen kann, und sie nicht weitergegeben oder gegen Geld getauscht werden. Bei den Umlandgutscheinen muß also eine Person gleich alle Gutscheine eines Flüchtlings und seine Karte auf einmal nehmen. Es ist allerdings zumindest für WGs und Familien problemlos möglich diese aufzubrauchen, da ein erwachsener alleinstehender Flüchtling nur Gutscheine für 200 DM im Monat erhält.

Gutscheine gibt es im Dritte Welt Laden in der Alexanderstraße, Montag, Mittwoch und Freitag 15-18.00 Uhr, sowie Donnerstag whrend der Mensazeit im Unifoyer.


Kein Problem mit Gutscheinen

Das Problem der Flüchtlingsinitiativen mit dem Überangebot an Umlandgutscheinen könnte bald gelöst sein. Dank der Ausländerbehörde! Die hat jetzt nämlich für alle Flüchtlinge, die nicht in Oldenburg selbst untergebracht sind ein Stadtverbot verhängt. Damit dürfen die Flüchtlinge auch nicht mehr zum Dritte Welt Laden können keine Gutscheine mehr Umtauschen. Tun sie das doch, machen sie sich Strafbar. Damit steigt die Ausländerkriminali tät und es gibt wieder einen Grund die Ausländergesetze zu verschärfen.

Unbestätigten Meldungen zuvolge ist das Betreten des Dritte Welt Ladens aber für Deutsche (!) immernoch erlaubt. Hier besteht Handlungsbedarf. Wie wäre es mit einer Verbotszone um die Augustsraße nach Vorbild der Verbote bei CASTOR- Transporten?


War Resisters Conference

Vom 19. bis 24. September 1998 findet die War Resisters International 22nd Triennal Conference in Kroatien statt. Die War Resisters sind ein internationales Netzwerk gewaltfreier und antimilitaristischer Organisationen mit ca. 80 Mitglierdern in 40 Ländern. Themen der Konferenz sind Gerechtigkeit nach Krieg und Diktatur, Männerthemen-Frauenthemen, Gewaltfreiheit und "social empowerment", Rekonstruktion und Demokratisierung, Identität und Konflikt, Friedensaktionen und die modernisierung des Militärs, Frauen sprengen die Grenzen, Basisökonomie in Zeiten der Globalisierung, Ziviler Ungehorsam und Ökologiebewegung, Basisbewegungen und Friedensprozesse. Informationen bei War Resisters International, 5 Caledonian Road, London N1 9DX, England.


Kultur im Wendland

Wer bei Wendland nur an Gorleben und CASTOr denkt hat den Landkreis Lüchow-Dannenberg weit unterschätzt. Er hat nämlich was Natur und Kultur angeht einiges zu bieten. Das landschaftlich ohnehin schon reizvolle Wendland war 40 Jahre lang von drei Seiten von der DDR eingeschlossen, so daß sich hier vieles erhalten hat, was andernorts dem "Fortschritt" weichen mußte. Hier wurden keine Umgehungsstraßen gebaut, keine Alleen abgeholzt, weil es keinen Durchgangsverkehr gab. Und die Elbwiesen sowie vieles andere waren durch die Grenze besser geschützt als durch jeden Nationalpark. Die ländliche Idylle hat, zusammen mit den Auseinandersetzungen um Gorleben, viele KünstlerInnen und AussteigerInnen aus der ganzen Republik angezogen. So daß es im am dünnsten besiedelte Landkreis der alten Bundesrepublik so viele Kultur- und Alternativprojekte auf einen haufen gibt wie sonst nirgends.

Jedes Jahr von Himmelfahrt bis Pfingsten laden die WendInnen zur Kulturellen Landpartie ein. In über 50 Dörfer gibt es Kultur und Spaß. Neben Ausstellungen, Theater und Musik gibt es auch einen Streichelzoo, Cafes, die prähistorische Ausgrabung "Die alten Wenden und ihre Zwerge" und vieles mehr. Die Austellenden und Auftretenden sind zum Teil bekannt, wie Marunde (neues aus Schweinshausen), der die in originalen Ölgemälde seiner beliebten Cartoons austellt, Abi Wallenstein oder Klaus der Geiger, zum großen Teil aber unbekannt und deshalb gerade sehenswert.

Bei der kulturellen Landpartie könnte mensch die Gorlebener Atomanlagen direkt vergessen, wenn, ja wenn zum Beispiel die Ausstellung über den Bau des St. Gottharttunnel nicht gerade dort gezeigt würde, wo letztes Jahr Untertunnelung en die Straße für den CASTOR-Transport unpassierbar gemacht haben.

Kulturelle Landpartie 21. Mai bis 1. Juni überall im Wendland. Programm erhältlich bei: Angelika Blank, Bergstraße 9, 29478 Vietze, Tel.: 05846/1552


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