Rollenspezifische Darstellung im Kinderbuch
ist das Thema eines Tagesseminars am Freitag
den 12.6. von 9.30 - 17.00 Uhr. Die
Verinnerlichung von Rollenspezifischen
Mustern wird in einem frühem Alter
erlernt.Kinder entwickeln zwischen dem 3. und
6. Lebensjahr ihre Geschlechtsidentität.
Gelernt wird dabei durch Nachahmung des
Verhaltens, das ihnen von Eltern und Umwelt
vorgelebt wird. Dazu gehören auch
Kinderbücher. Über Geschichten lernen sie,
wie andere Kinder mit bestimmten Situationen
umgehen, welche Probleme sie haben und welche
Möglichkeiten und Verhaltensweisen
dargestellt werden. Doch mit wem können sich
Mädchen im Buch identifizieren?
Themenschwerpunkte : Vorstellung einiger
Untersuchungen zum Thema, Analyse einiger
Kinderbücher, Szenisches Spiel zum Thema
starke Mädchen/schwache Mädchen, Alternative
Literatur zum konservativen Geschlechterbild.
Das Seminar ist kostenlos, bitte bis zum 30.
Mai auf die im Büro des Feministischen
Referates (Uni oldenburg, M1-155,Tel.798-2959) ausliegende
Teilnehmerinnenliste eintragen lassen.
Wer kauft Wertgutscheine?
Die Kampagne zum Umtausch von Wertgutscheinen
für Flüchtlinge läuft gut an. Wie der Stachel
berichtete bekommen die Flüchtlinge in
Oldenburg und Umzu statt Geld neuerdings
Wertgutscheine ausgezahlt, die sich bei
weitem nicht in allen Geschäften einlösen
lassen. Dadurch spart die Stadt zwar kein
Geld, durch den nötigen Vewrwaltungsaufwand
ist dieses Verfahren sogar teurer als die
Barauszahlung, aber den hier lebenden
Flüchtlingen wird das Leben schwerer gemacht.
Und das ist das Ziel der Aktion, hinter der
eine zutiefst rassistische Auffassung der
Unantastbarkeit der Menschenwürde steht.
Die Oldenburger Antirassismus- und
Flüchtlingsinitiativen organisieren den
Umtausch der Gutscheine gegen Geld. Die
Flüchtlinge bekommen bei den Initiativen für
ihre Gutscheine
Bargeld, OldenburgerInnen kaufen die
Gutscheine den Initiativen für den Nennwert
ab und können damit in einer ganzen Reihe von
geschäften (vor allem Supermärkte)
einkaufen.
Der Umtausch der Gutscheine läuft auf
Hochtouren. Derzeit gibt es allerdings zu
wenig Menschen, die Gutscheine aufkaufen
wollen. Vor allem bei sogenannten
Umlandgutscheinen ist das ein Problem.
Umlandgutscheine sind Gutscheine, die die
Flüchtlinge aus dem Oldenburger Umland
bekommen. Sie unterscheiden sich von den
Stadtgutscheinen dadurch, daß jeder
Flüchtling eine art Checkkarte erhält, die er
vorweisen muß, wenn er im Geschäft Gutscheine
einlösen will. Der Sinn dabei ist, daß nur
der/diejenige selbst mit den Gutscheinen
einkaufen kann, und sie nicht weitergegeben
oder gegen Geld getauscht werden. Bei den
Umlandgutscheinen muß also eine Person gleich
alle Gutscheine
eines Flüchtlings und seine Karte auf einmal
nehmen. Es ist allerdings zumindest für WGs
und Familien problemlos möglich diese
aufzubrauchen, da ein erwachsener
alleinstehender Flüchtling nur Gutscheine für
200 DM im Monat erhält.
Gutscheine gibt es im Dritte Welt Laden in
der Alexanderstraße, Montag, Mittwoch und
Freitag 15-18.00 Uhr, sowie Donnerstag whrend
der Mensazeit im Unifoyer.
Kein Problem mit Gutscheinen
Das Problem der Flüchtlingsinitiativen mit
dem Überangebot an Umlandgutscheinen könnte
bald gelöst sein. Dank der Ausländerbehörde!
Die hat jetzt nämlich für alle Flüchtlinge,
die nicht in Oldenburg selbst untergebracht
sind ein Stadtverbot verhängt. Damit dürfen
die Flüchtlinge auch nicht mehr zum Dritte
Welt Laden können keine Gutscheine mehr
Umtauschen. Tun sie das doch, machen sie sich
Strafbar. Damit steigt die Ausländerkriminali
tät und es gibt wieder einen Grund die
Ausländergesetze zu verschärfen.
Unbestätigten Meldungen zuvolge ist das
Betreten des Dritte Welt Ladens aber für
Deutsche (!) immernoch erlaubt. Hier
besteht Handlungsbedarf. Wie wäre es mit
einer Verbotszone um die Augustsraße nach
Vorbild der Verbote bei CASTOR-
Transporten?
War Resisters Conference
Vom 19. bis 24. September 1998 findet die War
Resisters International 22nd Triennal
Conference in Kroatien statt. Die War Resisters sind ein
internationales Netzwerk gewaltfreier und
antimilitaristischer Organisationen mit ca.
80 Mitglierdern in 40 Ländern. Themen der
Konferenz sind Gerechtigkeit nach Krieg und
Diktatur, Männerthemen-Frauenthemen,
Gewaltfreiheit und "social empowerment",
Rekonstruktion und Demokratisierung,
Identität und Konflikt, Friedensaktionen und
die modernisierung des Militärs, Frauen
sprengen die Grenzen, Basisökonomie in Zeiten
der Globalisierung, Ziviler Ungehorsam und
Ökologiebewegung, Basisbewegungen und
Friedensprozesse. Informationen bei War
Resisters International, 5 Caledonian Road,
London N1 9DX, England.
Kultur im Wendland
Wer bei Wendland nur an Gorleben und CASTOr
denkt hat den Landkreis Lüchow-Dannenberg
weit unterschätzt. Er hat nämlich was Natur
und Kultur angeht einiges zu bieten. Das
landschaftlich ohnehin schon reizvolle
Wendland war 40 Jahre lang von drei Seiten
von der DDR eingeschlossen, so daß sich hier
vieles erhalten hat, was andernorts dem
"Fortschritt" weichen mußte. Hier wurden keine
Umgehungsstraßen gebaut, keine Alleen
abgeholzt, weil es keinen Durchgangsverkehr
gab. Und die Elbwiesen sowie vieles andere waren
durch die Grenze besser geschützt als durch
jeden Nationalpark. Die ländliche Idylle hat,
zusammen mit den Auseinandersetzungen um
Gorleben, viele KünstlerInnen und AussteigerInnen
aus der ganzen Republik angezogen. So daß es
im am dünnsten besiedelte Landkreis der alten
Bundesrepublik so viele Kultur- und
Alternativprojekte auf einen haufen gibt wie
sonst nirgends.
Jedes Jahr von Himmelfahrt bis
Pfingsten laden die WendInnen zur Kulturellen
Landpartie ein. In über 50 Dörfer gibt es
Kultur und Spaß. Neben Ausstellungen, Theater
und Musik gibt es auch einen Streichelzoo,
Cafes, die prähistorische Ausgrabung "Die
alten Wenden und ihre Zwerge" und vieles
mehr. Die Austellenden und
Auftretenden sind zum Teil bekannt, wie
Marunde (neues aus Schweinshausen), der die
in originalen Ölgemälde seiner beliebten
Cartoons austellt, Abi Wallenstein oder
Klaus der Geiger, zum großen Teil aber
unbekannt und deshalb gerade sehenswert.
Bei der kulturellen Landpartie könnte mensch
die Gorlebener Atomanlagen direkt vergessen,
wenn, ja wenn zum Beispiel die Ausstellung
über den Bau
des St. Gottharttunnel nicht gerade dort
gezeigt würde, wo letztes Jahr Untertunnelung
en die Straße für den CASTOR-Transport
unpassierbar gemacht haben.
Kulturelle Landpartie 21. Mai bis 1. Juni
überall im Wendland. Programm erhältlich bei:
Angelika Blank, Bergstraße 9, 29478 Vietze,
Tel.: 05846/1552
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