Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/97      Seite 5
 
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10007 Unterschriften für Bahn Sande-Esens

Nicht nur die genau 10.007 Unterschriften für den Erhalt der Bahnlinie Wilhelmshaven-Esens machte am Mittwoch bei den Vertretern des niedersächsischen Verkehrsministeriums und der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Eindruck, sondern auch die mitgereisten Bürger, die hautnah von ihren alltäglichen Problemen mit dem Bahnangebot auf Strecke berichteten. Neben zwei Vertretern des Fahrgastverbandes Pro Bahn waren acht Bürgerinnen und Bürger aus der Region mitgereist, um den Verantwortlichen beim Land darzulegen, wie sie sich einen attraktiven Bahnverkehr vorstellen.

Dabei lag das Schwergewicht auf der Forderung nach Wiedereröffnung von Haltepunkten. Nur dann könne neues und zusätzliches Fahrgastpotential erschlossen werden, wenn der Zug nicht mehr ohne Halt durchs Dorf fährt, meinte Magdalena Siemens vom Bürgerverein Blersum. Auch die Verbesserung der Mitnahme von Fahrrädern war ein Anliegen, das von der Vorsitzenden der Fahrradinitiative Schortens, Ingrid Krug, vorgetragen wurde.

Der Vertreter des Verkehrsministeriums, Dr. Wolf Gorka, fand die Leistung der Beteiligten an der Unterschriftenaktion imponierend. Er dämpfte trotz des positiven Signals des Landes die Erwartungen. Die vorgetragenen Wünsche würden sich in Teilen nicht erfüllen lassen. Auch der Geschäftsführer der LNVG, Peter Neuber, relativierte die Zukunftsaussichten. Verbesserungen seien nur Schritt für Schritt machbar. Er räumte allerdings ein, daß einige der vorgetragenen Wunschvorstellungen noch nicht Gegenstand von Überlegungen der LNVG gewesen seien. Er habe jedenfalls großen äbürgerlichen Respekt“ vor den 10.000 Unterschriften. Er wies noch darauf hin, daß die Angebotsfrist für die Ausschreibung von neuen Leichttriebwagen, die auf der Strecke Wilhelmshaven-Esens wie auch zwischen Wilhelmshaven und Osnabrück sowie zwischen Osnabrück und Delmenhorst ab 1999 einem künftigen Betreiber zur Verfügung gestellt werden sollen, im Mai abläuft. Wer dieser Betreiber dann sein wird, wird sich nach einer Ausschreibung zeigen, die nächste Woche erfolgen wird.

Der Regionalvorsitzende des Fahrgastverbandes, Manfred Terhardt (Jever), zeigte sich, wie auch sein Stellvertreter, Dr. Joachim Krug (Hohenkirchen), zufrieden mit dem Besuch in Hannover. Wir haben zusammen mit betroffenen Bürgern deutlich machen können, daß es in der Bevölkerung der Region ein breites Bündnis für die Bahn gibt. äWir von Pro Bahn haben gezeigt, daß wir die Probleme der Bürger mit dem öffentlichen Personenverkehr kennen, aufgreifen und konsequent vertreten können“, meinten beide selbstbewußt. Jetzt erhofften sie sich sozusagen als Lohn nur noch einen größeren Mitgliederzuwachs.

Manfred Terhardt, Regionalvorsitzender Pro Bahn


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