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Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e.V.Die überregional tätige Deutsch-Palästinenasische Gesellschaft, 1986 gegründet, hat sich mehrere Ziele gestellt: 1. Die Beziehungen zwischen Deutschen und Palästinensern durch Begegnungen in kleinen Gruppen oder bei größeren Veranstaltungen zu verbessern und so Vorurteile abzubauen. 2. Auf die Notlage der Palästinenser in ihrer Heimat, in Palästina, d.h. in den von Israel besetzten Gebieten und jetzt auch im Gazastreifen, der nun nur zu etwa 60% zur Palästinensischen Teilautonomie gehört, aufmerksam zu machen. 3. heißt das auch, daß wir die Infomationsdef izite unserer Medien, die meist einseitig über den Nahostkonflikt berichten, mit sachlicher, dokumentarischer Information füllen wollen: durch Veranstaltungen mit Referenten, Fachleuten aus Deutschland, Palästina und Israel. Wir laden auch Schriftsteller und Künstler ein und stellen ihre Kunstwerke in Ausstellungen vor. 4. geht es uns darum, alles zu tun, um den Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu fördern. Wir pflegen darum enge Kontakte zu verschiedenen israelischen Friedensgruppen wie z.B. den Rabbinern für Menschenrechte, den Clergy for Peace, den Ärzten für Menschenrechte, den Frauen in Schwarz, zu Gush Shalom (dem Friedensblock) u.a. Auch über sie erhalten wir regelmäßig aktuelle Informationen über die Situation in den besetzten Gebieten. Ein Mitglied der Regionalgruppe Oldenburg-Ostfriesland ist auch Mitglied von Gush Shalom in Tel Aviv. 5. wollen wir, weil wir die Notlage der Menschen dort kennen, auch ganz konkret helfen, wobei jede Regionalgruppe auf Grund der persönlichen Beziehungen ein anderes Projekt unterstützt. Das kann ein medizinisches Zentrum, ein Rehabilitationszen trum, ein Frauenprojekt oder eine pädagogische Einrichtung sein.
Kindergarten in Gaza
Die Regionalgruppe Oldenburg-Ostfriesland hat sich entschlossen, einen Kindergarten in Gaza als Projekt zu übernehmen. Wir wissen von einem unserer Mitglieder, daß dieser Kindergarten völlig veraltete und nicht mehr verkehrssichere Kleinbusse hat, mit denen die Kinder täglich aus der Stadt Gaza und aus den angrenzenden Flüchtlingslagern transportiert werden müssen. Es geht um eine Renovierung der sanitären Anlagen, die in einem äußerst unhygienischen Zustand sind, und um das den Winterregen durchlasende Asbestdach. Das erfordert Gelder in einer Höhe, die vom privaten Träger des Kindergartens, der zwar staatlich anerkannt ist, aber nicht unterstützt wird, nicht aufgebracht werden kann. Der Kindergartenbeitrag, den die meisten Eltern der ca. 200 Kinder mit Mühe aufbringen, reicht gerade für das Benzin der Kleinbusse und für ein niedriges Gehalt für die Betreuer und Busfahrer. Inzwischen haben wir mehrere Zehntausend Mark sammeln können, mit denen die Renovierung des Kindergartens und die Einrichtung sanitärer Anlagen begonnen werden konnte. Auch einen VW-Kleinbus konnten wir dem Kindergarten zur Verfügung stellen.
Für einen Staat Palästina!
6. Mit unseren palästinensischen und israelischen Freunden sind wir der Überzeugung, daß ein Frieden im Nahen Osten nur dann zu wirklichem Frieden wird, wenn dem palästinensischen Volk in seinem eigenen Land die Möglichkeit zur Selbstbestimmung gegeben wird und wenn ihr Gerechtigkeit widerfährt. Dazu gehört, daß der Bau jüdischer Siedlungen, die laufende Landenteigung und das Zerstören von palästinensischen Fruchtbäumen gestoppt und die meisten jüdischen Siedlungen geräumt werden. Ost- Jerusalem müßte als Hauptstadt Palästinas anerkannt werden. Wer Interesse an Informationen oder an einer Mitarbeit hat, wende sich an Emad Sakallah, 26127 Oldenburg, Wittingsbrok 31, Tel./Fax 0441/682349
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