Ausgabe 9/96 | Seite 5 | |||||
Maquila-Initiative - was ist das?
Seit Herbst letzten Jahres gibt es einen Bundeswiten Arbeitszusammenhang zum Thema "Freie Produktionszonen" in der entwicklungspolitischen Bewegung. Angestoßen durch die gehäuften Fälle von Menschenrechtsverletzungen in den Maquila- Fabriken Zentralamerikas sowie durch die Aktivitäten mittelamerikanischer Frauenorganisationen entstand die Maquila- Initiative. Ih Ziel ist zunächst eine Aufklärung über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Maquila-ArbeiterInnen in den Fabriken. Im Herbst diesen Jahres werden vier VertreterInnen von Basisorganisationen aus El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Mexico (Aurora Pelayo Macias wird nach Oldenburg kommen) eine Rundreise in der BRD machen, um über die Zustände vor Ort zu berichten. Ein weiteres Anliegen ist die Aufklärung darüber, welche Firmen mit Maquila-Produkten ihre Gewinne auf den Metropolenmärkten einstreichen. So ist es z. B. die zum Otto- Versand gehörende Firma Eddie Bauer, welche demnächst mehrere Filialen in der BRD eröffnen wird. Aber auch C&A profitiert von den weltweit entstehenden "freien Produktionszonen". Der aktuelle Strukturwandel der Weltwirtschaft rückt dabei natürlich auch in die Betrachtung. Die neoliberale Deregulierung und Weltmarktöffnung geht überall einher mit dem Abbau von Löhnen und Mindestlöhnen, sozialstaatlichen Sicherungssystemen und gewerkschaftlichen Rechten. Auch hierüber möchte die Maquila-Initiative informieren. Das vorrangigste Ziel ist die Unterstützung der Maquila-Beschäftigten in ihrem Kampf um verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen. Auch wir können hier einen Beitrag leisten, mit öffentlichem und gewerkschaftlichem Druck gegen die Mutterfirmen. Nähere Informationen: Infozentrum "Dritte Welt" und Laden, Auguststr. 50, 26121 Oldenburg, Fax und Tel. 0441/776777. Infostelle El Salvador, Herrstr. 205, 53111 Bonn, Tel. 0228/694562, Fax 631226
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