Großhandel nimmt Stellung

Zu dem umstrittenen Artikel in der Ökomarkt Zeitung erreichte uns die folgende Stellungnahme der Erzeugergemeinschaft Naturkost GmbH im Großmarkt Oldenburg:

Der Verein "Okomarkt e.V." bat uns, als regionaler Großhandler, ca. 3000 Exemplare der Zeitung über den Naturkosteinzelhandel, also unsere Kunden, zu verteilen.

Bei der Durchsicht der Zeitung fiel uns jedoch ein Beitrag auf, der folgenden Titel trug: "Ausbeutung in der "Dritten Welt" auch durch "Bio-Anbau"?". Dieser Beitrag trat besonders durch seine polemischen, unrecherchiert übernommenen und teilweise falschen Aussagen, nicht nur über die namentlich erwähnte Firma Lebensbaum, sondern auch über die Naturkostbranche als solche, hervor. Da dieser Artikel nun über eben diese Branche in Umlauf gebracht werden sollte, sahen wir, auch im Sinne unserer Sorgfaltspflicht als Verteiler, einen dringenden Handlungsbedarf. Nicht zu vergessen sind hierbei auch die NaturkosteinzelhändlerInnen, die durch ihre Anzeigen diese Zeitung mitfinanzieren.

Nach Gesprächen mit dem Geschäftsführer der Firma, der Durchsicht von Informationsmateria l vom "Dritte Welt" Zentrum Oldenburg (auf dessen Grundlage anscheinend der Artikel entstanden ist), sowie der Durchsicht von gesammelten Materialien aus dem Hause Lebensbaum zu dem in dem Artikel angerissenen "Fall" und weiteren Gesprächen mit MitarbeiterInnen des Ökomarkt Vereins haben wir uns entschlossen, die Zeitung mit diesem Artikel nicht zu verteilen.

Der Artikel war und ist in unseren Augen weder dazu geeignet, eine, durchaus gewollte, konstruktive und kritische Diskussion innerhalb der Naturkostszene anzuregen noch inhaltlich zur Klärung des "Falles Lebensbaum" beizutragen. Der Verein Ökomarkt entschloss sich (aus Verständnis der Situation, nicht auf unseren "Druck" hin), einen neuen Artikel zu drucken und den alten damit zu überkleben. Die Verteilung fand dann wie geplant statt.

Jörg Feierabend