Rauschen im Kabel
Die Telekom hat am 19.8. die Radioprogramme im Kabelnetz
durcheinandergewürfelt. Wer seinen Lieblingssender suchte, mußte
quer durch UKW-Band kurbeln und alle anderen solange hören, bis
er sie disqualifizieren konnte. Das Rundfunkangebot kennenzulernen kann
zwar nicht schaden, aber sollte das doch freiwillig geschehen. Umstände
bereitete das nicht
alten Menschen, sondern auch denen, die nicht wußten,
wo ihr Programm abgeblieben ist - wenn es denn überhaupt geblieben
ist und nicht, wie das 2. niederländische Fernsehprogramm, ganz
herausgenommen wurde.
Leider konnten wir wegen des Redaktionsschlusses keine Stellungnahme
mehr einholen, doch werden diese Maßnahmen in der Regel technisch
begründet oder damit, daß kein Platz mehr für neue Programme vorhanden ist.
Letztes kann in Oldenburg nicht der Fall gewesen sein, waren doch die
ehemaligen Frequenzen von Starsat und RadioRopa-Info noch frei.
Verzichtet hat die Telekom nicht nur auf eine sinnvolle Sortierung der
Programme, sondern auch auf eine frühzeitige und umfassende Information.
Lediglich in der NWZ gab es nur zwei Tage vorher eine Liste der Frequenzen.
Als Stachel können wir eine einseitige Bevorzugung von NWZ-LeserInnen nicht
zulassen. Deswegen haben wir eine viel hübschere und komplette UKW-Frequenzliste
für Oldenburg erstellt. Sie enthält auch die langfristig unveränderten
Antennenfrequenzen, für alle, die die Würfelei der Telekom satt haben. Wer
will kann sie sich
bei uns rausholen. Entweder dienstags 19h oder am Ökomarktwochenende nachmittags
in der Redaktion,
oder sonst in unserem Hauseingang. Wir würden uns über eine Gegenleistung in
Form einer kleinen Spende freuen.
Zweiter Anlauf für Radio Jade
Radio Uelzen erhält die zweite Lizenz für
nichtkommerziellen Lokalfunk in Niedersachsen. Dieses
entschied der Ausschuß für den Modellversuch der
Nieders. Landesmedienanstalt am 13.8. in seiner
Versammlung. Auf dem Plan stand auch die Vergabe einer
Lizenz nach Wilhelmshaven, wo sich drei Initiativen beworben
haben. Die einzige mit langfristig nichtkommerziellen
Absichten, Radio Jade, war die aussichtsreichste. Sie
scheiterte jedoch im ersten Anlauf an einer fehlenden
Stimme, da die Mehrheit der 43 Mitglieder des Ausschusses
nötig sind, jedoch nicht alle anwesend waren. Die
Entscheidung soll am 10.9. auf der nächsten Sitzung
getroffen werden. Dann soll auch über die Lizensierung in
Braunschweig und Göttingen befunden werden, wo die Verleger
den "Basisradios" Radio Okerwelle bzw. Stadtradio Göttingen
jeweils eine Konkurrenzinitiative entgegengestellt
haben. Mit besonderer Spannung wird die Entscheidung für
Hannover erwartet. Der Verein Radio Flora hat gleich drei
Konkurrenten, die darauf spekulieren, daß die Sender nach
fünf Jahren kommerzialisiert werden.
Die namentlich genannten Initiativen, die bereits
lizensierte Initiative Radio Aktiv in Hameln, sowie die auf
bessere Zeiten hoffenden Radio Eckenbrecher in Holzminden,
Radio Oldenburg und Radio Schaumburg haben sich in der
Interessengemeinschaft gemeinnütziger Hörfunk (INGEHN)
zusammengeschlossen, um den Lokalfunk vor Kommerzialisierung
zu bewahren und sich untereinander konzeptionell, technisch
und im Sendebetrieb auch redaktionell auszutauschen.
EDV-Kurse für Frauen
Der Verein "Frauen lernen gemeinsam" bietet regelmäßig EDV-Kurse für
Frauen an. Jeder Kurs umfaßt 16 Stunden verteilt auf 4 Tage. Die
Gruppengröße beträgt maximal 12 Frauen, wobei für jede Teilnehmerin ein
Computer zur Verfügung steht. Im Kurs kann jede Frau
ihr Tempo selbst bestimmen. Für Fragen und Experimente wird viel Raum gelassen.
Die Kurse:
Der Kurs "Einführung in die EDV und in Windows" richtet sich in erster
Linie an Frauen ohne jegliche Vorkenntnisse. Darin werden Grundlagen
der EDV vermittelt und insbesondere die Organisation auf dem Rechner
(Verzeichnisse, Dateien). Weiterhin erlangen die Teilnehmerinnen
praktische Kenntnisse sowohl über die Arbeit mit dem Betriebssystem
MS-DOS, als auch über die Arbeit mit der sog. Benutzungsoberfläche
Windows. Die Termine bitte nachfragen!
Der Kurs über die Textverarbeitung "WinWord" setzt auf den Inhalten
des ersten Kurses auf. Die Termine sind an den Donnerstagen, 12. und
19.9. (18-21h) sowie am Wochenende 14./15.9. (9-14h).
Weitere Infos
gibt es dienstags, 10-12h unter Tel. 0441/16171.
Gärtnerei "Erdfrüchte", 10 Jahre Bioland-Betrieb
Anläßlich des zehnjährigen Bestehens des
Bioland-Betriebes "Erdfrüchte" Peter Kluin
und Hille Hartmann GbR in Sandkrug soll am
Sonntag, den 15. September ein großes Hoffest
gefeiert werden.
Bereits 1985 begann Peter Kluin mit dem
Gemüseanbau auf kleiner Fläche im
Mischkulturverfahren als Nebenerwerb zum
Biologiestudium. 1986 wurde dann ein Vertrag
mit dem Bioland-Verband geschlossen. Dieser
Verband für organisch-biologischen Landbau
hat seinen Ursprung in der Schweiz und
besteht jetzt seit 25 Jahren in der
Bundesrepublik. Für den "Erdfrüchte"-Betrieb
war es wichtig, sich diesem konsequent
ökologisch wirtschaftenden Verband
anzuschließen.
Vor zehn Jahren war es noch viel schwieriger,
die Kunden zu erreichen; zu jedem Salatkopf
mußte mitunter eine kleine Geschichte erzählt
werden, um die Leute an das ökologisch
erzeugte Gemüse heranzuführen. Waren sie dann
erst mal auf den Geschmack gekommen, konnte
der Absatz stetig ausgebaut werden. So wuchs
der Betrieb sozusagen "organisch" oder eben
"organisch-biologisch", genau wie das Gemüse
und die Kartoffeln.
Heute werden auf einer Fläche von ca. 3ha
Gemüse, Kartoffeln und Spargel angebaut, und
der Betrieb wird von zwei Menschen im
Vollerwerb geführt.
Am 15. September wollen Peter Kluin und Hille
Hartmann nun sowohl die langjährigen, treuen
Kunden, als auch alle Interessierten auf den
Hof einladen, um die zehnjährige Bioland-
Mitgliedschaft zu feiern.
"Wir möchten" den Leuten zeigen, daß wir
nicht nur davon reden, sondern bis heute
unseren vielfältigen, organisch-biologischen
Gemüseanbau ausbauen und erhalten konnten."
Durch vielerlei Attraktionen und Aktionen
soll das Hoffest bunt gestaltet werden. Auch
ein paar andere Betriebe aus der Region
stellen sich vor.
Einladung zur Frauenberufsgruppe
Aus einer Fortbildung zum Thema "Sexuelle
Gewalt gegen Mädchen" hat sich eine
Frauenberufsgruppe gegründet.
Die Gruppe ist offen für weitere Frauen, die
beruflich mit der Thematik zu tun haben und
sich kontinuierlich in der Gruppe über das
Thema "Sexuelle Gewalt gegen Mädchen"
austauschen wollen.
Das nächste Treffen ist am Mittwoch, den 4.
September um 18.30 Uhr bei Wildwasser
Oldenburg e.V., Kaiserstr. 19, 26122 OL.
Thema: Video "Wir wollen viel lauter sein".
(Termin etc. hervorheben)
Begleitet wird die Gruppe von einer
Wildwasser-Mitarbeiterin. Bitte vorher
anmelden! (Aufruf fett)
Folgende Inhalte wollen wir besprechen:
- Austausch über die Arbeit in den
Einrichtungen zu dem Thema "Sexuelle Gewalt"
(z.B. Prävention)
- Vorstellung unterschiedlicher Materialien,
literatur, Filme
- Fallbesprechung
- Weiterarbeiten an Themen wie.
Intervention, Signale, Folgen von sexueller
Gewalt.
Wir freuen uns, wenn noch mehrere Frauen
teilnehmen.
Anmeldeschluß für die 7. Nordstadt Filmtage Hannover
Die Nordstadt-Filmtage Hannover - das
beliebte niedersächsische Kurzfilmfestival -
wird im nächsten Jahr in der Zeit vom 6.-
9.2.97 stattfinden! Die Filmtage, 1988 ins
Leben gerufen, finden mittlerweile regelmäßig
alle 2 Jahre statt.
Der Programmschwerpunkt liegt nach wie vor in
der Präsentation von Kurzfilmen und
Kurzvideos aus Hannover und Niedersachsen.
Mit dem (FETT) Drei-Minuten-Sonderblock sind
die FilmemacherInnen bundesweit aufgerufen, für
die NF7 einen Beitrag zu dem Thema (KURSIV)
Mein letzter Wille zu produzieren, oder einen
bereits produzierten Film, der nicht älter
als zwei Jahre ist, zu diesem Thema
einzureichen. Experimentalfilme von Frauen
(ALLE DREI FETT) sind selten im Kino zu
sehen. Grund genug für die 7NF, auch hier
Abhilfe zu schaffen.
Im Vorfeld der 7NF wird Hilfe angeboten, um
filmische Ideen in einer (FETT) Offenen
Werkstatt in die Tat umzusetzen. Der
Anmeldeschluß für diese Offene Werkstatt ist
der 1.10.96. Anmeldeschluß und Einreichtermin
für die Sichtkopien ist der 22.11.96. Ab
sofort sind die Anmeldeunterlagen bei den
Nordstadt Filmtagen anzufordern:
film und video cooperative e.v. * Schaufelder
Str. 30 * 30167 Hannover * Tel. 0511/703814 *
Fax 70841
Raus aus der Tüte - rein in die Box
Gemeinsam mit den Innungen der Fleischer,
Bäcker und Konditoren, sowie dem
Unternehmerverband Einzelhandel ruft die
Stadt Oldenburg erneut dazu auf, schon beim
Einkauf unnötigen Müll zu vermeiden.
Umweltbewußte Kunden können ihre Waren in die
mitgebrachten Mehrweg-Box packen lassen (auch
in mitgebrachte Tüten? d. Tipper). Bereits
vor zwei Jahren hatte die Stadt Oldenburg
gemeinsam mit Oldenburger Kaufleuten zum
Mehrweg-Einkauf aufgerufen. Damals schon mit
ersten Erfolgen. Mit dem erneuten Aufruf
wollen Stadt und Lebensmittelhändler das
Umweltbewußtsein ihrer Kunden und Mitarbeiter
(das Presseamt - genau wie die Innungen - hält
Frauen noch nicht für erwähnenswert!
d. Tipper) wieder auffrischen. Nach einer
Modellrechnung des Abfallwirtschaftsbetriebes
Stadt Oldenburg könnten bei konsequenter
Anwendung von Mehrwegboxen allein in
Oldenburg mindestens 50t Verpackungsmaterial
pro Jahr eingespart werden.
Nähere Infermationen zur Aktion gibt's unter
Tel. 235-2416.
"Zurückblicken und Vorausdenken" - 13. Pädagogische Woche
Vom 16.-20. September findet die
diesjährige pädagogische Woche an der Carl
von Ossietzky Universität Oldenburg statt.
120 Veranstaltungen, Vorträge, Seminare und
Workshops zum Motto "zurückblicken und
vorausdenken" sowie eine Lernmittel- und
Schulbuchausstellung werden geboten. Auf der
Eröffnungsveranstaltung am Montag, 16.09.96,
11 Uhr, hält Prof. Albert Ilien von der Uni
Hannover einen Vortrag mit dem Titel:
"Bildung von gestern in der Schule von heute
für die Kultur von morgen. Perspektiven
jenseits des Wachstums?".
Themenschwerpunkte sind u.a. Soziales Lernen,
Schulentwicklung - Blick über die Grenzen,
Koedukation - Soziale Förderung von Jungen,
Supervision für Lehrerinnen und Lehrer,
Entspannung/Spiele/Sport.
Programme können unter Beifügung von 4 DM in
Briefmarken angefordert werden bei:
Zentrum für pädagogische Berufspraxis (ZpB),
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,
26111 Oldenburg
Das Paradiesauf Erden
ist für HackerInnen bereits erreicht. Mit dem neuen
Telekommunikationsgesetz TKG, das am 5.7.96 der Bundesrat bestätigte,
wurde InternetanbieterInnen auferlegt, die KundInnendaten
und mehr für Geheimndienste bereit zu halten. (Hierfür wurde viel
Kritik am TKG geübt.) Diese wünschen einen unbeobachteten Zugang
zu den Daten. Da die Abteilung Erkenntnisgewinnung in die Jahre
gekommen ist und nicht mehr so fähig im versteckten Schnüffeln,
haben sie sich von ihrer Lobby in Bonn einen Freifahrtschein
geben lassen. (Oder sollte es sich um einen weiteren Baustein
eines Ü*berwachungsstaates handeln?) Hiermit ist aber für alle
die Möglichkeit gegeben, sich unbeobachtet in Datengefilden zu
tummeln, in denen richtige HackerInnen üblicherweise den
richtigen Kick bekommen. Denn die Zugriffe auf die Dateien DÜRFEN
NICHT kontrolliert werden. Der ChaosComputerClub CCC jedenfalls ist
begeistert.
CASTOR stoppen, bevor er losfährtKontinuität in die Tschernobylkampangne
Der nächste Tag X kommt - vielleicht - nicht?
Derzeit wird jedenfalls von den Kanthers kräftig die
Gewalttrommel gerührt. Es hätten sich Linke, Militante ...
bundesweit angekündigt. Nach dem schlechten Image, das die
Bundesregierung und die Atommafia beim CASTOR 2 in den Medien
bekommen haben, hat sie es auch nötig, Feindbilder zu schüren.
Die geprügelten Bauern der Nation im Wendland haben hingegen
Anfang August über 100 Strafanzeigen wegen Körperverletzung und
Sachbeschädigung gegen Polizei und Bundesgrenzschutz bei der
Staatsanwaltschaft eingereicht. Die Bilder vom blutüberströmten
Vorsitzenden der Bäuerlichen Notgemeinschaft gingen um die Welt.
Es wurden durch Uniformierte Bauern die Traktoren zerstört, die
mit der Bewegung nichts zu tun hatten und friedlich dabei waren,
ihren Acker zu bestellen. Eine Erkenntnis des erfolgreichen
Widerstandes gegen das AKW Wyhl heißt denn auch: Die hohen Herrn
machen selber, daß ihnen der kleine Mann zum Feyndt wird.
Deshalb soll am Dienstag, 27.8. um 18 Uhr im Umwelthaus
besprochen werden, wie in Oldenburg eine Veranstaltung aussehen
könnte, auf der die Berichterstattung und mediale Förderung
staatlicher Gewalt Thema ist. Weiterer Diskussionspunkt soll die
Auswertung der Tschernobylkampagne im Frühsommer sein: Im
nächsten Jahr ist kein "runder" Jahrestag. Wie können wir das
Thema im Bewußtsein der Menschen halten?
Zum CASTOR-Widerstand noch ein paar Termine:
29.8.: ca. 5.00 Uhr "Wir prügeln den CASTOR nach Bonn". Sonderzug
ab Dannenberg Ost. Zusteigepunkte in anderen Städten sind
geplant. Kontakt über BI-Büro: Tel.05841/4684.
Übung am 7.9. auf der Strecke Verladekran Dannenberg - Gorleben:
"Wir machen die Strecke dicht".
AB! 15.9.: Start der Kampagne "Keine Bahn zum CASTORkran". An
jedem Sonntag bis zum Transport bzw. dessen Absage werden
Aktionen des Zivilen Ungehorsams auf dem Schienenstück zum
Verladekran stattfinden.
21.9.:Aktientag für die InhaberInnen von Aktien der Bäuerlichen
Notgemeinschaft mit Fest in Reddebeitz. Aktien zur Unterstützung
der Bäuerlichen Notgemeinschaft im Wendland sind zu erwerben bei:
Susanne Kamien, Lange Straße 47, 29439 Lüchow.
Weitere Informationen: Tel.0441/52333 (mo-fr 9.30-13 Uhr), OL
384756 (Q).
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