Zum Newroz-Fest nach Kurdistan
Die Organisation medico ruft auch für
dieses Jahr zur Teilnahme an Delegationen zum
kurdischen Newroz-Fest am 21. März auf. Aber
auch für spätere Zeitpunkte sind
Beobachtungsfahrten geplant, um die
Einhaltung des Waffenstillstandes der Kurden
und mögliche Verletzungen durch die türkische
Seite zu dokumentieren.
Hintergrundinformationen gibt es beim
Newrozbüro, Obermainanlage 7, 60314
Frankfurt. Tel. 069/436612, Fax 069/436002
Ewiger Kuhfladen
Kuhfladen auf einer Wiese sind normalerweise
nach drei Wochen verrottet. Seit ein paar
Jahren
aber liegen im Frühjahr
noch die Fladen vom Vorjahr unversehrt auf
einigen Weiden. Antiparasitische Wirkstoffe,
dem Futter der Tiere beigegeben, machen es
möglich: Sie machen immer noch Insekten und
Würmern den Garaus.
Zurückhaltend geht man in manchen Ställen
offenbar mit solchen Stoffen nicht um.
Antibiotika werden nicht nur eingesetzt, wenn
Tiere krank sind, sondern schon vorbeugend:
Ferkel, die zu einem anderen Unternehmer
kommen, um dort gemästet zu werden, erhalten
oft Antibiotika und andere Arzneimittel,
damit sie den damit verbundenen Streß besser
verkraften. Unter Umständen bekommen die
umgesetzten Ferkel dann noch Kraftfutter, das
antibiotische Substanzen erhält, damit sie
schneller mehr Fleisch ansetzen. "Wir müssen
davon ausgehen, daß das Verbot (entsprechende
Zusatzstoffe einzusetzen) "nicht eingehalten
wird", meint die Arbeitsgemeinschaft
kritische Tiermedizin. Veterinär- und
Humanmediziner an der Tierärztlichen
Hochschule in Hannover berichteten auf einem
Seminar, daß die deutschen Tierproduzenten
1993 198 Millionen DM für Antiinfektiva und
Antiparasitika ausgaben, 10 Prozent mehr als
im Vorjahr, 20 Prozent mehr als 1991. Die
natürliche Widerstandskraft vieler Tiere ist
durch Massentierhaltung und Züchtung auf
schnellen Fleischansatz, hohe Milch- oder
Legeleistung verlorengegangen. So muß dem
Vieh in der Massentierhaltung mit immer mehr
Mitteln gegen Milben, die sich auf dem Körper
ansiedeln, oder Rundwürmer, die sich im
Magen-Darm-Trakt vermehren, "geholfen"
werden.
Tiere, die Antibiotika bekommen, dürfen nach
dem Gesetz erst geschlachtet werden, wenn
eine vorgeschriebene Frist verstrichen ist.
Aber wer kann das zuverlässig kontrollieren ?
Wiederholte Antibiotika-Gaben führen zur
Resistenzbildung. Diese kann sich ausweiten,
weil resistente Bakterien mit der Nahrung,
aber auch mit den Fäkalien andere Tiere und
den Menschen erreichen. Unerforscht ist, wie
die entsprechend belastete Gülle auf dem
Acker die Mikroorganismen verändert und im
Wasser auf die Lebewesen einwirkt.
Franz Daschner, Leiter des Instituts für
Krankenhaushygiene an der Uni Freiburg,
machte folgende Rechnung auf: Etwa 50 Prozent
aller Antibiotika, die man Nutztieren
zuführt, werden unverbraucht und weiter
wirksam ausgeschieden. Ein anderer Teil
gelangt mit Fleisch, Fisch, Milch, Ei oder
über Verunreinigungen der Nahrung an den
Menschen. Dort können sie zur Resistenzbildun
g bei bestimmten Bakterien führen, da
Bakterien genetisch nicht besonders stabil
sind. Sie können aber ihre Resistenz auf
andere Bakterien übertragen. Das kann dazu
führen, daß banale Infektionen gerade bei
schwerkranken Menschen mit den üblichen
Mitteln nicht mehr zu behandeln sind. Na,
dann Mahlzeit!
"Skandal um Dosi"
In welcher Form die Aktion "Total Tote Dose" verstärkt
werden kann soll vom 10. bis 12. Mai im Göttinger Jugendumweltbüro
auf einem bundesweiten Planungstreffen beraten werden. Im
letzten November beteiligten sich bundesweit rund 80 Gruppen
in größeren Städten an Aktionen zur Vermeidung der
umweltschädlichen Einwegverpackung Getränkedose. Nicht nur
die Dose steht im Kreuzfeuer der Kritik. Die zweifelhafte
Verpackungs- und Verwertungspraxis soll beendet werden, so
die Forderung.
Stattdessen schmetterten Umweltministerin Merkel und das
Land Rheinland-Pfalz einen Dosenpfand von 10 Pfennig ab. Die
Politiker verwiesen auf das Gesetz, das Schritte gegen
Einweg vorsieht, wenn die Mehrwegquote unter 72% sinkt. Die
Zahlen für 1995 werden jedoch erst im Mai bekanntgegeben.
Der Druck auf die Getränkedosenindustrie ist so groß wie nie
vorher. Gute Chancen also für Aktionen. Nähere Infos beim
JUB Göttingen, Güterbahnhofstr. 10, 37073 Göttingen, Tel.: 0551/487103
Totale Mondfinsternis
In der Nacht vom 3.4. auf den 4.4. kann man in
Mitteleuropa ein Naturschauspiel beobachten: eine totale
Mondfinsternis. Voraussetzung ist, daß der Mond nicht hinter
den Wolken verborgen bleibt. Wie jedes beleuchtete Objekt,
wirft auch die von der Sonne bestrahlte Erde einen
Schatten. In diesen Schatten wird der Mond am 4.4. ab 0 Uhr
21 langsam eintauchen, bis er um 1 Uhr 27 darin
"verschwunden" sein wird. Durch das Streulicht an der
Erdatmosphäre ist er noch leicht erhellt, so daß man ihn
noch erkennen kann. Am tiefsten im Schatten befindet er sich
um 2 Uhr 10. Die ersten Sonnenstrahlen treffen um 2 Uhr 53
wieder auf die Mondoberfläche. Um 3 Uhr 59 wird der
Erdtrabant den dunklen Schatten vollständig verlassen haben.
Die dann nächste (totale) Mondfinsternis ist am 27. September von 3
Uhr 12 bis 6 Uhr 36.
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