Oldenburger STACHEL Nr. 246 / Ausgabe 11/04      Seite 11
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


"Blindengeld muß bleiben!"

fordern die Blinden- und Sehbehindertenverbände, nachdem mehrere Länder eine Streichung bzw. Abschaffung angekündigt haben. Dazu wurde eine bundesweite Unterschriftenaktion gestartet, bei der über 500000 Unterschriften gesammelt werden sollen.

Der Zweck des Blindengeldes ist, finanzielle Mehrbelastung, die durch das Nicht-Sehen-Können entstehen, abzumildern. So muß die Hilfe sehender Menschen (evtl. gegen Entgeld) in Anspruch genommen werden oder technische Maßnahmen ergriffen werden, um viele Gegenstände des Alltags nutzen zu können.

Mehr Informationen dazu sind im Internet beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (Tel.: (030) 285387-0; E-Mail: info@dbsv.org) nachzulesen unter: http://www.dbsv.org/blindengeld/ Dort gibt es auch die Unterschriftenliste.


Privatsphäre in Gefahr

Kleinanzeige aufgegeben, Telefonnummer genannt, schon ist die Adresse bekannt. Dabei wollten wir doch gar nicht jeden vor der Haustür haben. Beliebt ist auch der Austausch von Telefonnummern in "Chat"räumen. Aus dem vorsichtigen Kennenlernen via Telefon kann nun leicht ein unverhoffter Zusammenstoß werden, wenn mensch an den Falschen gerät.

Diese Einschränkung des Grundrechtes auf informationelle Selbstbestimmung ist nun Gesetz - auf Druck von CSU/CSU (D. Kittner) und FDP. D.h.: Durch Inverssuche findet eine Rufnummernidentifikation statt - im Internet, über die Auskunft, auf der CD. Gegen diese Adreßfindung durch reverse Suche kann auch jetzt noch widersprochen werden. Von jedem Anschluß muß direkt die Nummer 0137/5103300 einmalig angerufen werden. Dann soll die Rückverfolgung nicht möglich sein.

Ärgerlich: Das kostet auch noch Geld. Je Verbindung 12 Cent. Sicher ist nicht zufällig, daß die Information hierzu mitten in der Urlaubszeit verschickt wurde - als Kleingedrucktes auf der Rechnung. Sicher ist, daß die Werbefluten zunehmen werden. Telekom hingegen ist unsicher: Trotz Zusage wurden Anschlüsse nicht gegen die Inverssuche gesichert.

Der Widerspruch kann auch per Fax an 0800/3305544 gesendet werden. Es sollten hier Kundennummer, Adresse und die Rufnummern angegeben werden, für die widersprochen werden soll.


"Wir hatten nur unsere Kleider am Leib"

"Allein auf uns gestellt, die Eltern verloren, flohen wir im Winter 1944/45 .... . Wir hatten nichts, nur unsere Kleider am Leib. Unser Schicksal darf nicht einfach im Dunkel des Vergessens untergehen." So beginnt eine der vielen Lebensgeschichten, die bisher für den bundesweiten Erzählwettbewerb "Fluchtwege Lebenswege" eingereicht wurden.

Die Deutsche Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe e.V. (DSUF), das Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen e.V. und die Migrations- und Flüchtlingsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Bonn haben einen Wettbewerb gestartet, der Menschen jeden Alters ermutigen soll, über seine eigene, authentische Fluchterfahrung zu berichten.

Flucht ist oft ein Tabuthema, mit dem traumatische Erfahrungen verbunden sind. Viele der Betroffenen sprechen jetzt darüber und teilen ihre Erlebnisse den Familien und Freunden mit. "Das gibt neuen Mut für unsere ehrlichen Bemühungen um Verstehen und Verständigung zwischen den Völkern auch für unsere Kinder und Kindeskinder", beteuert eine Teilnehmerin des Wettbewerbs. "Die Töchter und Söhne, die Nachkommen der Fluchtopfer, sollten auf jeden Fall in diesen Versöhnungsprozeß mit einbezogen werden."

Bis 30. November 2004 (Einsendeschluß) gibt es für Betroffene noch die Gelegenheit, als AutorIn in eigener Sache von eigenen Erlebnissen zu erzählen. Alle Geschichten werden gesammelt und eine Auswahl der eindrucksvollsten Beiträge in einem Buch veröffentlicht. Sie sollen für den Unterricht an Schulen verwendet werden. Ab April 2005 können sich interessierte Schreiber über ihre Geschichten in Erzählcafés und in Schulen mit Kindern und Jugendlichen austauschen. Die Gewinner der prämierten Beiträge werden auf der Bonner Buchmesse Migration am 12. November 2005 im Haus der Geschichte in Bonn vorgestellt und geehrt.

Beiträge und Infos:

Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen e.V. z. Hd. Dr. Hidir Çelik, Thomas-Mann-Straße 1, 53111 Bonn Tel. 0228-697491, Fax 0228-9691376

Ansprechpartner bei der UNO-Flüchtlingshilfe: Martin Ortner, Tel. 0228-6298618, E-Mail:ortner@dsuf.de


zwergWerk

Vom 19. bis 21. November finden die 4. Oldenburger Kurzfilmtage statt. Das Programm wird rechtzeitig bekannt gegeben. Wer beim Festival helfen möchte, kann dieses gern tun, es werden nämlich noch HelferInnen gesucht. Einfach eine Mail an info@zwergwerk.net schicken oder die 0441/7770712 anrufen.


E-Mails werden abgehört

Ab dem 1. Januar sind alle Provider, die mehr als 1000 Kunden haben, verpflichtet, technische Abhöreinrichtungen zu installieren, die es staatlichen Stellen erlauben, automatisiert einzelne E-Mail-Konten mitzuschneiden. Der jeweilige Provider muß dafür nicht mehr um Hilfe gebeten werden wie bisher. Aus unserer Sicht stellt dieses einen Eingriff in die Grundrechte dar. Deswegen fordern wir eine Rücknahme dieser Regelung, die angeblich der Terrorbekämpfung dienen soll. Doch ist seit Jahren bekannt, daß es die Möglichkeit gibt, sich mittels Verschlüsselungsprogrammen wie PGP oder GPG vor diesem Lauschangriff zu schützen. Der Einsatz dieser Programme wird übrigens vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nicht nur empfohlen, sondern auch finanziell unterstützt. Wir möchten diese Sache zum Anlaß nehmen, unseren LeserInnen erneut dringend ans Herz zu legen, sich mit GPG oder PGP auseinanderzusetzen und diese Software einzusetzen.

Der neue GPG-Schlüssel des STACHELs ist auf unserer Homepage (http://www.stachel. de/pubkey-stachel.txt) zu finden, unser Fingerprint zur Kontrolle des Schlüssels ist: \\tt DA52 D8F2 BEA8 CCBD 300E F5A0 3D80 393F 1B54 FF01.

Mehr zu diesem Thema ist zu finden bei unserem Web-Provider: http://www.jpberlin. de/web/knowhow/mailueberwac hung/


Linux in derArztpraxis

Ärzte benötigen spezielle zugelassene Software für den Praxisbetrieb, etwa zur Arzt-Dokumentation oder Krankenversicherungsabrechnung. Dennoch sind sie nicht darauf festgelegt, ein bestimmtes Betriebssystem einzusetzen, welches ihnen nicht nur hohe Kosten, sondern auch im Betrieb durch Computer-Viren, Würmer, Dialer und Trojaner viel Ärger bereitet, da diese zum Systemausfall führen und mitunter erheblichen Schaden verursachen.


Das LiFo OL lädt ein

Das Linke Forum hat Rainer Timmermann von der ALSO zu einer Diskussion über seine Broschüre "Die Reichen müssen noch reicher werden" am Fr. 19.11. um 20 Uhr in der ALSO, Kaiserstr. 19, eingeladen. Interessierte sind willkommen. (s.a. Nr. 242)

Fr. 10.12. wird der Film "Hugo Chavez - Im Inneren des Staatsstreichs" gezeigt. 20 h, ALSO


Was fehlt?

Das Verbot für schnurlose DECT-Telefone und sonstigen Strahlenmist. Das eignet sich allenfalls als Weihnachtsgeschenk für mißgünstige NachbarInnen.

Die Beteiligung von Frauen an Verletzungen der Menschenrechte im Rahmen von Krieg und Folter fehlt leider nicht. Nur der ausgezeichnte Beitrag von Ellen Diederich in dieser Ausgabe.

Ebenso ein Interview mit dem syrischen Künstler Rodi Khalil "Die Suche nach Freiheit".

Angelika Shams berichtet "Mit Geld das Maul gestopft - Rechtsweg muß frei gekauft werden" - in unserer Internet(t?)ausgabe. Auch der Schere zum Opfer fielen "Arbeitsmarkt-Impressionen".

Im ww-Netz umfangreich gewürdigt, im Blätterwald so gut wie nicht: "Weltweite Wettermanipulation durch Chemische Wolkenerzeugung". Kontakt für Hinter-grundinformationen: Werner Altnickel, Tel. 0441, 46703 oder http://www.chemtrail.de. Der Beitrag ist bei http:/www.stachel.de "WasFehlt" zu finden, wie auch eine Kramermarktsnachlese.q

 

 
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