Hat das soziale Oldenburg noch eine Zukunft?
DGB, ALSO, Bündnis Oldenburg 2000, Donna 45 und KDA laden ein zur
Veranstaltung am 11.6. im PFL:
Es muß gespart werden?
Die Zuschüsse für das Therapie- und Beratungszentrum für Frauen und für das
Frauen-Nacht-Taxi sind gestrichen. Die kostenlose Schwimmbadbenutzung und
die Fahrpreisermäßigung für Sozialhilfeberechtigte sind gestrichen. Die
Bildungsgutscheine für Menschen mit niedrigen Einkommen sind gestrichen. Die
Zuschüsse für die ALSO (Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg), für DONNA, für
BEKOS (Beratungs- und Koordinationsstelle für Selbsthilfegruppen), für Pro
Familia (Beratungsstelle) sind gekürzt, Verträge über Personalstellen sind
gekündigt, die Einrichtungen sind in ihrer Existenz bedroht. Weitere
Streichungen sind angekündigt.
Wir wollen zeigen, daß dadurch viel kaputt gemacht, aber nicht gespart wird.
Alle müssen sparen?
Die Stadt Oldenburg ist pleite. Mehr als 28 Millionen Euro fehlen im
Haushalt für das laufende Jahr. Die Steuereinnahmen sind drastisch zurück
gegangen, und die Aussichten für die nächsten Jahre sind düster. Und
Oldenburg geht es nicht alleine so. Viele Städte in Deutschland stehen vor
dem finanziellen Ruin. Überall werden soziale Einrichtungen gestrichen und
gekürzt. Immer geht das Sparen zuerst gegen die Armen, und die
gesellschaftliche Ausgrenzung von Menschen wird vorangetrieben. Doch diese
Entwicklung ist keine Naturkatastrophe. Sie ist auch das Ergebnis
politischer Weichenstellungen auf Bundesebene. Wir wollen darstellen, was
allein die Steuerreform der rot-grünen Bundesregierung zur katastrophalen
Lage der Kommunen beigetragen hat.
Wir müssen uns wehren!
Wir wollen nicht länger hinnehmen, daß immer nur bei den Armen gespart wird,
während die Reichen immer reicher werden. Wir müssen verhindern, daß die
soziale Infrastruktur in Oldenburg zerstört wird. Wir wollen die sozialen
Einrichtungen erhalten! Wir wollen darüber reden, wie wir in Oldenburg
wieder eine Mehrheit für Sozialpolitik organisieren können. Wir müssen
darüber reden, wie wir notfalls vor den Bundestagswahlen auch Unruhe stiften
können... Laßt uns diese Veranstaltung zu einem Auftakt machen; deshalb
kommt zahlreich zur:
Veranstaltung:
Dienstag, 11. Juni, 20 Uhr, Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3
Erwerbslos in Oldenburg:
Veranstaltungen im Arbeitslosenzentrum,
Kaiserstr. 19; Tel. 16313
Zur Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe: Fr., 7.6.2002, 10
h. Die Veranstaltung soll die Leistungssysteme "Sozialhilfe und
"Arbeitsförderungsrecht" darstellen und die Entstehung aus verschiedenen
historischen Bedingungen beschreiben. Da die Zielsetzungen der beiden
Systeme unterschiedlich sind, unterscheiden sich logischerweise auch die
Regelungen. Welche Folgen hätte also die viel diskutierte Zusammenlegung
von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe - gerade für Arbeitslosenhilfe
bezieherInnen? Dies zu erörtern ist Anliegen der Veranstaltung.
Offener Nachmittag: Treffpunkt für Erwerbslose jeweils Montags von 15 bis 18
h Die fortdauernde Massenarbeitslosigkeit ist - gerade in Hinblick auf die
Bundestagswahl im September - Auslöser hektischen "Reformaktionismus". Wir
Erwerbslose bekommen dies am allermeisten zu spüren. Es gibt zwar nicht mehr
neue Jobs, doch jede Menge Schikanen und Verwaltungsmätzchen, die uns
angeblich "so träge Erwerbslose" aktivieren sollen: Job-aqtiv-Gesetz,
Kombi-Lohn, private Arbeitsvermittlung, "Profiling",
Eingliederungsvereinbarung, Trainingsmaßnahmen, Vermittlungsgutscheine,
Ausbau kommunaler "Pflichtarbeit" und der Leiharbeit usw.. Eine Neuerung
jagt die andere; viele Arbeitsamtsmitarbeiter blicken selbst kaum durch -
aber egal: wir Erwerbslosen sollen uns, am besten kreativ, engagiert und
umfassend, um Arbeit bemühen, die es doch nur für einige wenige gibt.
Aktivierung ist das Zauberwort. Bei vielen löst diese Situation
Verunsicherung aus, oft Verärgerung darüber, daß Politiker ihre Unfähigkeit,
für alle existenzsichernde Jobs zu schaffen, uns Erwerbslose ausbaden
lassen. Dieser offene Treffpunkt soll Raum bieten zu Austausch und
Diskussion, zur Debatte von Gegenstrategien, zu gegenseitiger Unterstützung
oder auch nur zum Ärger ablassen.
Deutsch als Fremdsprache für den Lebensalltag: jeweils Dienstags von 9 bis
11.45 h (TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt, Voranmeldung ist erforderlich)
Ziel ist, die deutschen Sprachkenntnisse (schriftlich wie mündlich)
derjenigen, für die deutsch nicht Muttersprache ist, zu verbessern; um auf
diesem Weg die Alltagsbewältigung zu erleichtern.
Kombilohn: Förderung im neuen Stil, Mittwoch, 12.06.2002, 9.00 - 10.30 Uhr
Seit Anfang März können Erwerbslose, die eine gering bezahlte neue Tätigkeit
aufnehmen nach dem sog. Mainzer Kombilohn-Modell gefördert werden. Sie
erhalten einen Zuschuß zum Arbeitnehmeranteil der Sozialabgaben. Die
Veranstaltung informiert über das neue Projekt, stellt Möglichkeiten aber
auch Schwächen für Erwerbslose heraus.
Frühstück: jeweils Freitags von 9.30 bis 12.00 Uhr Zeit zum Plaudern, zum
Gedankenaustausch oder einfach nur frühstücken, Selbstkosten-beitrag 2 Euro
Arbeitssuchend mit Kind - geht das? Montag, 17.06.2002, 9.00 - 10.30 Uhr An
diesem Infovormittag für Frauen wollen wir folgende Fragen behandeln: Zurück
in den Beruf: Welche Leistungen stehen Berufsrückkehrerinnen vom Arbeitsamt
zu? Arbeitssuche und das Problem der fehlenden Kinderbetreuung: welche
Lösungen gibt es für Frauen? Unter welchen Bedingungen ist
Teilzeitarbeitssuche möglich und welche Folgen hat sie?
Friedenspolitischer Kongreß
Ein Jahr "Krieg gegen den Terror" -
Bilanz, Ausblick, Gegenwehr.
Vom 30.8. bis 1.9.2002 in Hannover (Pavillon)
Nach den furchtbaren Terroranschlägen vom 11. September 2001 in
New York und Washington, die bis heute nicht aufgeklärt sind, hat
US-Präsident George W. Bush einen jahrelangen "Krieg gegen den
Terror", einen "beispiellosen Feldzug" und eine neue Zweiteilung der
Welt ausgerufen, indem er alle Nationen vor die Wahl stellte: "Entweder
sie sind auf unserer Seite oder auf Seite des Terrorismus".
Dieser Feldzug begann mit dem Krieg gegen das Taliban-Regime in
Afghanistan und soll erklärtermaßen mit Kriegen gegen andere
Staaten ausgeweitet werden. Angesichts des gigantischen
Militäraufmarsches der USA und ihrer Verbündeten (einschließlich
deutscher Truppen) und der forcierten Hochrüstung der USA wachsen
Befürchtungen, daß dem "Jahrhundert der Kriege und Massaker", wie
der britische Historiker Eric Hobsbawm das zurückliegende 20.
Jahrhundert genannt hat, ein "Jahrhundert des permanenten
Kriegszustandes" folgen könnte, so Dr. Peter Strutynski, der Sprecher
des deutschen Friedensratschlages.
Zum Anti-Kriegstag am 1. September sollen deshalb auf einem
Kongreß in Hannover eine Zwischenbilanz dieses "Krieges gegen
den Terror" gezogen und friedenspolitisch gebotene Alternativen
diskutiert werden:
Was wissen wir wirklich über die Terroristen und ihre Motive? Wie groß
ist die Gefahr, die von Terroristen ausgeht? Wie reiht sich der "Krieg
gegen den Terror" ein in die US-Strategie zur Absicherung ihrer
weltweiten Hegemonie und insbesondere in ihre Strategie zur
Beherrschung der Öl-Regionen am Persischen Golf, Kaspischen Meer
und der Südchinesischen See? In welchem Zusammenhang steht
dieser Krieg mit der Politik der "Globalisierung" des Kapitalismus,
über die Henry Kissinger sagt: "Globalisierung ist nur ein anderes Wort
für US-Herrschaft." Und warum machen die EU-Staaten und die
rot-grüne Bundesregierung bei diesem Krieg in "uneingeschränkter
Solidarität" (Gerhard Schröder) mit? Weil auch europäische Macht-
und Kapitalinteressen durchgesetzt und weltweit militärisch
abgesichert werden sollen? Und warum unterstützen so viele
Menschen diesen Krieg?
Vor allem soll beraten werden: Was können wir tun, wie kann jeder
einzelne von uns aktiv werden gegen Krieg und gegen die
milliarden-teure militärische Aufrüstung? Wie können wir erfolgreich
eintreten für eine friedliche und gerechte Welt, für die Überwindung von
Hunger, Armut und Knechtschaft? In Schulen, Betrieben, Parteien,
Gewerkschaften und anderswo? Mit welchen Gegnern müssen wir
rechnen, auf welche Verbündete können wir hoffen? Wie schüren wir
die Lust auf Frieden und Gerechtigkeit?"
ReferentInnen:
Sabah Alnasseri, Dr. phil. Matin Baraki, Dr. Werner
Biermann, Prof. Dr. Michael Buckmiller,
Prof. Dr. phil Frank Deppe, Konrad Ege, Lindsey German, Prof. Dr.
Bernhard Graefrath, Marcus Hawel,
Kurt Haymann, Dr. Sabine Kebir, Prof. Dr. Arno Klönne, Dr. Peter Lock,
Beate Malkus, Prof. Dr. Maria Mies,
Mariam Notten, Tobias Pflüger, Anne Rieger, Dr. Fredrik Rogann,
Professor Dr. phil Werner Ruf , Reinhard Schwitzer,
Eckart Spoo, Dr. Peter Strutynski, Prof. Dr. Gerhard Stuby, Prof. Dr.
Brigitte Young
Infos:
http://www.friedenskongress-hannover.de/, DFG-VK
Veranstaltungort:
Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover (am
Hauptbahnhof / Nordausgang: "Lister Meile")
Tel. 0511 - 34 45 58 (10-13 & 14 - 18 Uhr), Fax 0511 - 318 06 15
www.nananet.de/pavillon
VeranstalterInnen:
attac Hannover, Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, DGB Region
Niedersachsen-Mitte, Friedensbüro Hannover,
Kulturzentrum Pavillon, Bürgerrechtsgruppe RightNow!, Verband
Entwicklungspolitik Niedersachsen, Ver.di Region Hannover,
Volkshochschule Hannover, IG Metall Hannover, Bildungswerk ver.di,
Bürgerinitiative für Sozialismus, u.a.
Männerwohnhilfe
Der Verein Männer (Wohn) Hilfe e.V. mietet Wohnraum an
und gibt diesen befristet zur Nutzung an Männer weiter, die in privaten
Beziehungskrisen stecken und zunächst räumliche Distanz suchen, um einen
Rahmen zu haben, der eine angemessene Reflexion ermöglicht.
Mit diesem Angebot wird auf eine sehr dynamische soziale Realität reagiert,
die sich im Wandel der Lebensgemeinschaften in Deutschland und somit auch in
Oldenburg widerspiegelt.
Unter anderem äußert sich diese Dynamik in einer gravierenden Zunahme von
Trennungen bzw. Scheidungen.
Einem Scheitern dieser zerbrechlichen Lebensentwürfe mit ihren emotionalen
und finanziellen Folgen gehen oft heftige
Auseinandersetzungen voraus.
Diese gipfeln für viele Männer in derartigen Lebensphasen in destruktiven
Reaktionen, z.B. durch verzweifelte autoaggressive Verhaltensweisen wie
exzessivem Alkoholismus, stark selbstgefährdendem Verhalten oder auch Gewalt
gegen die Familienmitglieder. Gemeinsame Kinder werden im eigenen Interesse
instrumentalisiert. Es kommt zu vielfältigen seelischen und körperlichen
Verletzungen der Partnerin / des Partners.
Hier soll das Angebot des Vereins Männer (Wohn) Hilfe e.V. in Oldenburg
präventiv ansetzen.
Die Wohnung bietet einem Mann mit Kindern bzw. zwei Männern ausreichend
Platz. Sie ist ansprechend möbliert, es besteht jedoch die Möglichkeit, sie
mit persönlichen Gegenständen zu bestücken.
Die Verweildauer ist auf max. 3 Monate befristet, in dieser Zeit sollte für
den betroffenen Mann geklärt sein, wie es weitergeht.
Die Wohnung ist keine therapeutische Einrichtung, sondern bietet die
Möglichkeit der Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt: der Mann sollte in der
Lage sein, seinen organisatorischen Alltag zu bewältigen und sollte
mindestens 25 Jahre alt sein.
Betroffene Männer, welche die Wohnung nutzen möchten, müssen einen Beitrag
zur Finanzierung der Wohnung leisten.
Der Verein Männer (Wohn) Hilfe e.V. ist über die Telefonnummer 0162/8783013
erreichbar. Die Arbeit des Vereins erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Er
steht allen interessierten Männern offen. Mit der Idee und Aufgabenstellung
wird sozialpolitisches Neuland betreten als eine angemessene Reaktion auf
die bereits beschriebene soziale Dynamik in dieser Gesellschaft. Und das
liebe Geld ist auch nötig: Bankverbindung: Männer-Hilfe e. V., Kontonr.: 4097838 bei der
Commerzbank Oldenburg, BLZ: 28040046.
Eingetragene
Lebenspartnerschaft
Am 12. Juni 2002 findet in Oldenburg eine Podiumsdiskussion mit
Bundespolitikern rund um das Thema "Eingetragene Lebenspartnerschaft -
und was bringt die Zukunft?" statt. Die Veranstaltung wird vom Na Und
e.V. (Verein für Lesben und Schwule in Oldenburg) und dem Autonomen
Schwulenreferat der Universität Oldenburg organisiert.
Die Veranstaltung soll dazu anregen, sich über das bisher Erreichte
und dessen Konsequenzen sowie vor allem auch die Zukunft der Familien-
und Lebensformenpolitik aus lesbisch-schwuler Sicht Gedanken zu machen
und mit Bundespolitikern über deren Vorstellungen diesbezüglich zu
diskutieren.
Die Veranstaltung wird am 12. Juni 2002 um 20.00 Uhr im Hörsaalzentrum
der Universität (Gebäude A14, Hörsaal 1) am Uhlhornsweg stattfinden.
Folgende TeilnehmerInnen haben für das Podium zugesagt: Michael Engelmann (SPD, Bremer Bürgerschaft/Bundesvorstand Schwusos),
Roland Heintze (CDU/LSU - Lesben und Schwule in der Union),
Günter Dworek (Bündnis 90/Grüne),
Daniel Bahr (FDP / Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen),
Petra Pau (PDS).
Zur Diskussion werden u. a. folgende Themen stehen:
Wird der zweite Teil des Lebenspartnerschaftsgesetzes noch in Kraft
treten? Wenn ja, reichen dann die damit getroffenen Regelungen aus?
Wie wird mir der Frage der Adoption in der Zukunft umgegangen werden?
Brauchen wir überhaupt die Lebenspartnerschaft? Oder die Öffnung der
Ehe für alle? Gibt es andere Konzepte zur Absicherung und Anerkennung
von Lebensgemeinschaften, welcher Art sie auch sein mögen?