Oldenburger STACHEL Ausgabe 9/01      Seite 12
 
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Radio-Frequenzen für Oldenburg

Leserbrief: zum Artikel "Prügel in Genua"

(STACHEL 8/01, S.1) erreichte uns dieser Brief:

Hallo, liebe
STACHEL-Herausgeber!

Vorab ein Lob für Eure vielen interessanten und wahrhaft alternativen Beiträge. Besonders interessant und erschütternd zugleich war der Bericht über die Antiglobalierungsdemo in Genua von Dorothee Bruch. Ich habe zudem den Eindruck, daß gerade dieser Artikel von vielen Oldenburgern gelesen wurde.

Umso befremdlicher finde ich Eure Anmerkung unter dem Artikel. Ihr seid die einzigen, von denen "Glaubwürdigkeit der Autorin" thematisiert wird! Was soll das?! Welches Selbstverständnis verbirgt sich dahinter? Hättet Ihr die Anmerkung auch bei einem männlichen Verfasser angefügt?

Edda Schmidt

Liebe Leserin!

Wir hätten die Glaubwürdigkeit des/der AutorIn auch dann thematisiert, wenn es ein Mann gewesen wäre. Angesichts der vor einem Monat noch sehr viel stärkeren Hetze der Massenmedien und Berufspolitiker gegen die "Chaoten von Genua" hielten wir es für fraglich, ob unsere LeserInnen uns diesen Artikel glauben würden. Im Gegensatz zu NWZ und anderen erzählte er ja nicht von Steine schmeißenden Chaoten, sondern von friedlichen DemonstrantInnen die sich einer Polizei ausgesetzt sehen, die sich benimmt, als wäre sie im Chile eines Pinochet. Je unglaublicher eine Nachricht ist, desto wichtiger ist die Glaubwürdigkeit der Quelle. Das entspricht auch dem Verständnis, das wir von uns und unseren LeserInnen haben. Wir machen den STACHEL für diejenigen, die kritisch sind, auch dem STACHEL gegenüber (Wenn ihr alles glauben würdet, was geschrieben wird, würdet ihr ja auch NWZ lesen. - d.T.).

die Red.

 

 
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