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Radio-Frequenzen für Oldenburg
Leserbrief: zum Artikel "Prügel in Genua"
(STACHEL 8/01, S.1) erreichte uns dieser Brief:
Hallo, liebe
STACHEL-Herausgeber!
Vorab ein Lob für Eure vielen interessanten und wahrhaft
alternativen Beiträge. Besonders interessant und erschütternd
zugleich war der Bericht über die Antiglobalierungsdemo in Genua
von Dorothee Bruch. Ich habe zudem den Eindruck, daß
gerade dieser Artikel von vielen Oldenburgern gelesen wurde.
Umso befremdlicher finde ich Eure Anmerkung unter dem Artikel.
Ihr seid die einzigen, von denen "Glaubwürdigkeit der Autorin"
thematisiert wird! Was soll das?! Welches Selbstverständnis
verbirgt sich dahinter? Hättet Ihr die Anmerkung auch
bei einem männlichen Verfasser angefügt?
Edda Schmidt
Liebe Leserin!
Wir hätten die Glaubwürdigkeit des/der AutorIn auch dann thematisiert,
wenn es ein Mann gewesen wäre. Angesichts der vor einem Monat noch
sehr viel stärkeren Hetze der Massenmedien und Berufspolitiker gegen
die "Chaoten von Genua" hielten wir es für fraglich, ob unsere
LeserInnen uns diesen Artikel glauben würden. Im Gegensatz zu NWZ und
anderen erzählte er ja nicht von Steine schmeißenden Chaoten, sondern
von friedlichen DemonstrantInnen die sich einer Polizei ausgesetzt
sehen, die sich benimmt, als wäre sie im Chile eines Pinochet. Je
unglaublicher eine Nachricht ist, desto wichtiger ist die
Glaubwürdigkeit der Quelle. Das entspricht auch dem Verständnis, das
wir von uns und unseren LeserInnen haben. Wir machen den STACHEL für
diejenigen, die kritisch sind, auch dem STACHEL gegenüber (Wenn ihr
alles glauben würdet, was geschrieben wird, würdet ihr ja auch NWZ
lesen. - d.T.).
die Red.
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