Brücken bauen zwischen Nord und Süd
Lehrerinnen und Pädagogen aus Südafrika zu Gast in Oldenburg
Am Dienstag, 4.Juli 2000 um 19 Uhr im PFL, Peterstraße stellt sich ein in den letzten Jahren entstandenes selbstorganisiertes Kooperationsprojekt mit Schulen und Jugend- und Bildungsprojekten in Townships und Dörfern der Eastern Cape Province vor. Das Projekt wird in Niedersachsen vor allem durch die Eigeninitiative von Lehrerinnen und Lehrern in 12 Schulen und von Mitarbeitern von Jugendtheaterprojekten getragen, die im August 99 in Eastern Cape mit KollegInnen kooperiert haben. Es versteht sich als zeitgemäße Fortsetzung der Anti-Apartheid-Solidaritätsbewegung und Teil der Eine-Welt-Bildungsarbeit. Lehrende und Studierende an der Uni Oldenburg und ihrer Partner-Universität in Port Elizabeth unterstützen das kooperative Netzwerk (Kontakt über: Prof.Wolfgang Nitsch, Fachbereich Pädagogik, Tel.0441-54211). Vom 16.Juni bis 14.Juli ist eine Gruppe von 22 LehrerInnen, Pädagogen und LeherbildungsdozentInnen aus Eastern Cape zu Gast in Niedersachsen.
Einige der KollegInnen aus Südafrika werden an diesem Abend über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen in den Armutsregionen Südafrikas sechs Jahre nach dem formellen Ende der Apartheid berichten. Video-Filme und Dia-Serien werden gezeigt.
Die Mitglieder des ä Chorprojekts SHOSHOLOZA ä aus Bremen und Oldenburg tragen Lieder aus Südafrika vor und informieren über ihre Unterstützungsarbeit für Jugend-Kulturprojekte in Südafrika .VertreterInnen von Parteien, Gewerkschaften und der Industrie- und Handelskammer sind eingeladen, über Perspektiven solcher Projekte gegen die Post-Apartheid-Armut mitzudiskutieren.
"Oldenburger Büchermeile"
Warum nicht einmal mehr tun als nur auf Trödel- oder Flohmärkten nach Bücherschnäppchen suchen, so fragten sich einige BücherliebhaberInnen. Daraus entstand die Absicht, eine "Oldenburger Büchermeile" im Innenstadtbereich und auf dem Schloßplatz in Form eines Bücherflohmarktes zu veranstalten.
Teilnehmen können alle, die Bücher bzw. Schallplatten anbieten. Militaristischer und faschistischer Schund ist allerdings nicht gestattet. Die Standgebühr wird für die ersten 3 m 5.- DM pro m betragen, darüber hinaus und in die Tiefe DM 3.- pro m. Dieser Beitrag ist zur Deckung der Kosten notwendig, "Überschüsse" werden gespendet. Die "Büchermeile" wird, abhängig von der Zahl der TeilnehmerInnen, sich durch die Innenstadtstrassen, wo möglich, und über den Schlossplatz ziehen. Die "begehrtesten" Plätze werden unter den Voranmeldern ausgelost. Für alle anderen stehen die Flächen auf dem Schlossplatz zur Verfügung. Fahrzeuge können nach vorheriger Absprache an den Ständen abgestellt werden (nicht überall!).
Anmeldung und nähere Infos unter Telefon 0441/1 56 62
Wer einen Stand reserviert haben möchte, muß sich bis spätestens 10. August anmelden.
Darauf soll sich die "Büchermeile" jedoch nicht beschränken.
Spezielle Stände und Aktivitäten wird es geben, z.B.
- Druckwerkstatt
- über den Schriftsteller A. Stenbock-Fermor
- Sie suchen ein Buch? Wir "blättern" im Internet
Vorbereitet wird:
- SchriftstellerInnen im Exil - eine Ausstellung
- Lesung mit SchauspielerInnen
- Ringelnatzabend
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich jederzeit unter obiger Telefonnummer Informationen einholen.
Hurra, die Fahne weht ...
Wenn am 24.6. 10.000 TeilnehmerInnen an der CSD-Parade fröhlich
durch die Innenstadt ziehen, wird auch die Erinnerung an alte
Traditionen wach werden. Hieß es früher im Volksmund ob der
Beflaggung der Stadt: Ist der Lump draußen, ist der Lump drinnen.
Ist der Lump drinnen, ist der Lump draußen. Heuer sind alle froh,
daß die Fahnen der Stadt bunt wie der CSD sind. Und wer darf
stolz sein, das bewirkt zu haben: Natürlich die giftgrüne
Ratsfraktion. "Grüne" waren es ja auch, die dem Friedensbomben
nach Jugoslawien zustimmten. Bestimmt werden auch wieder
olivgrüne Uniformen die Parade "zieren".
Doch warum gibt es überhaupt eine CSD-Parade? CSD ist ein Zeichen
gegen Unterdrückung und Diskriminierung. Ob es richtig ist, daß
die Stadtverwaltung durch den Antrag der Grünen ein "modernes,
liberales und tolerantes" Mäntelchen bekommt, muß sich noch
zeigen. Grüße vom STACHEL an die "moderne, liberale und
tolerante" Deutsche Bank - die flaggt auch. (Für historisch nicht
so Bewanderte: Mit Lump waren sowohl die Flagge als auch der
Landesfürst gemeint.)
Mobil ohne Auto
Verkehrswende jetzt!
Der jährliche Aktionstag am 18.6.2000 für ein menschen- und
mitweltverträglicheres Verkehrskonzept. Seit 1981 nehmen jedes
Jahr im Juni hunderttausende von Menschen an Aktionen,
Straßenfesten, Informationsveranstaltungen, Kundgebungen und
Radtouren teil und zeigen, daß der Autowahn nicht Konsens ist. Am
20.6.2000 dann autofreier Hochschultag. Infos: MoA, c/o RefRat
der Humboldt Universität Berlin, Unter den Linden 6, 10099
Berlin, Tel.: 030/2093-2603, Fax: -2396. WorldWideWeb:
www.mobilohneauto.de, Emil: oeko@refrat.hu-berlin.de. Sonst bei
Deinem AStA.
Boykottiert ...
Eine junge Frau wurde aus einer Oldenburger Gaststätte geworfen,
weil sie Bulemikerin ist. Nachdem sie dort gefrühstückt hatte,
mußte sie sich auf der Toilette übergeben. Die folgende
Behandlung war - gelinde gesagt - unfreundlich.
Bulemie ist eine Suchterkrankung und zählt zu den Eßstörungen. In
kurzer Zeit werden große Mengen Nahrungsmittel aufgenommen,
danach erbrochen oder durch Abführmittel ausgeschieden. Dahinter
steht ein enormer psychischer Druck. Doch die Eß-/Kotzanfälle
verschaffen nur kurze Erleichterung. Meist kommen kurz danach
Scham- und Schuldgefühle und der Schwur, "es" nie wieder zu tun.
Fast ausschließlich Frauen leiden an Bulemie. Generell bevorzugen
Frauen sozial unauffälligere Suchtformen wie
Medikamentenabhängigkeit, Kaufsucht, Putzsucht und eben
Eßstörungen - einiges auch in Kombination.
Die Ursachen von Bulemie sind sehr komplex. Gründe sind im
Schlankheitswahn, der Reduzierung der Frau zum Sexualobjekt und
der Ächtung von Aggressionen bei Frauen zu sehen. Das sind die
Realitäten, die viele Frauen zum Kotzen zwingen.
Die gesellschaftlichen Normen, denen Frauen gerecht werden
müssen, erzeugen einen Konflikt. Der Wunsch nach Selbstbestimmung
(der Versuch, wieder über den eigenen Körper zu bestimmen) und
Anpassung an gesellschaftliche Anforderungen (schlank, sexy,
kontrolliert, leistungsstark, diszipliniert und emotional zu
sein) wird durch die Dynamik Essen-Kotzen versucht zu
kompensieren und drückt gleichzeitig die Rebellion dagegen aus.
Bulemie ist zwar als Krankheit anerkannt, es besteht die
Möglichkeit zur Therapie. Doch konkret Betroffene hören eher mal
"reiß' Dich doch zusammen". Als Überlebensstrategie und Rebellion
wird die Krankheit selten aufgefaßt. Alkohol wird gebilligt, weil
er gewinnträchtig ist. Bulemische Frauen jedoch scheinen nicht in
das elitäre Etablissement wie Gaststätte ... zu passen.
Das Verhalten des Personals der Gaststätte wird zum Kotzen
empfunden. Deshalb fordert die Oldenburger Fantifa sowie andere
Frauen/Lesben eine öffentliche Entschuldigung und die Zusage, daß
solches nicht wieder vorkommt.
#kWir sind im Gespräch mit der Leitung der Gaststätte. Wir bitten
jedoch um weitere Informationen zu dem Vorfall. Wer solche
Vorgänge beobachtet: Es ist für Betroffene sehr hilfreich, wenn
Menschen Partei ergreifen. Wenn die STACHEL-Redaktion aktiv
werden soll, benötigt sie möglichst genaue Informationen.#ke
.