Oldenburger STACHEL Ausgabe 2/00      Seite 15
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Neue Parkplätze für Krankenhaus unnötig

Im Zusammenhang mit der kürzlich vorgestellten Umfrage des "Pius" und Evangelischen Krankenhauses schlägt die Initiative "Unser Oldenburg" folgende Maßnahmen zur besseren Erreichbarkeit der Kranken-häuser vor:

1. Stärkung der alternativen Verkehrsmittel:

Auch wenn sicherlich nicht alle Besucher / Patienten der Krankenhäuser mit den Mitteln des Umweltverbundes - insbesondere Bus und Fahrrad - anreisen können, so sind doch nicht unerhebliche Verlagerungspotentiale vom Auto auf den Bus und das Fahrrad möglich. Es sollte daher versucht werden, diejenigen, die nicht auf die Fahrt mit dem Auto angewiesen sind, dazu zu bringen, mit dem Bus oder dem Fahrrad zum Krankenhaus zu gelangen.

Busverkehr Das evangelische Krankenhaus kann mit der Linie 8 (Auguststraße) direkt erreicht werden. Mit Park + Ride fährt man von der Weser-Ems-Halle mit den Linien 4 oder 10 (Auguststraße) in die Nähe zum Krankenhaus.

Auch vom Julius-Mosen-Platz aus kann das ev. Krankenhaus mit allen Linien erreicht werden.

Das Pius kann mit allen VWG-Linien vom Lappan oder Julius-Mosen-Platz erreicht werden. Von dort gelangt man in wenigen Minuten entweder durch die Wallanlagen oder die Grüne Straße zum Pius (dafür bietet es sich an, einen zweiten (Haupt-)Eingang am Pius zu schaffen.

Wichtig für eine Akzeptanz und Nutzung der Busse ist eine ausreichende Ausschilderung von den Bushaltestel-len zum Krankenhaus, damit der Kunde nicht den Weg suchen muß, sondern schnell und direkt sein Ziel er-reicht. Unverzichtbar ist letztlich eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit (z.B. in Form eines Flyers), in der auf die Möglichkeiten aufmerksam gemacht wird, mit dem Bus anzureisen.

Fahrradverkehr

Wichtig ist die Schaffung einer fahrradgerechten Infrastruktur. Dies bedeutet vor allem die Schaffung von Ab-stellanlagen in ausreichender Qualität (Möglichkeit, den Rahmen anzuschließen und nach Möglichkeit über-dacht) und ausreichender Anzahl in zentraler Lage (direkte Nähe zum Eingang). Auch hier sollte der Weg zu den Krankenhäusern beschildert sein.

Genauso wie beim Busverkehr ist eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit unverzichtbar. Fahrräder werden nur dann benutzt, wenn der Nutzer weiß, daß er sein Fahrrad am Zielort (Krankenhaus) sicher und in direkter Nähe zum Eingang abstellen kann. Daher muß den Menschen vermittelt werden, wo und wie sie ihr Fahrrad abstellen können.

2. Ausweichparkraum für Kfz-Nutzer

Aber auch für diejenigen, die mit dem Auto anreisen müssen oder wollen, gibt es Verbesserungsmöglichkeiten ohne die Schaffung zusätzlichen Parkraums. Dazu gehört vor allem, darauf hinzuweisen, wo überall Parkmög-lichkeiten bestehen.

Evangelisches Krankenhaus:

Ausweichparkplätze bestehen bei der Fachhochschule. Auch das Waffenplatzparkhaus kann genutzt werden. Hier wäre eine Ausschilderung über den Julius-Mosen-Platz zum Evangelischen Krankenhaus hilfreich.

Pius:

Hier bestehen Ausweichparkplätze am Pferdemarkt, Waffenplatz, evtl NWZ, und Commerzbank. Die Parkplät-ze der NWZ und Commerzbank sollten auf dem Verhandlungswege in den Abendstunden und an Feiertagen und Wochenenden für Krankenhausbesucher und -Patienten zur Verfügung gestellt werden. Eine Ausschilderung vom Parkhaus Waffenplatz über die Wallanlagen zum Pius wäre darüber hinaus empfeh-lenswert.

Es gibt also noch zahlreiche Parkmöglichkeiten in der näheren Umgebung, auf die zurückgegriffen werden kann.

3. Öffentlichkeitsarbeit

In allen Punkten ist die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit hervorgehoben. Nur, wenn der Besucher/Patient weiß, welche Möglichkeiten er zur Anreise hat, kann er die verschiedenen Angebote nutzen und ggf. das Auto stehen lassen. Dies würde zu einer Reduzierung des Parkdrucks im unmittelbaren Bereich der Krankenhäuser führen. Daher sollten alle Möglichkeiten der Erreichbarkeit - Fahrrad, Bus, Pkw - auf einem Handzettel aufge-führt und an zahlreichen Stellen (Apotheken, Arztpraxen etc.) Ausgelegt werden und den Patienten im Vorfeld von Behandlungen / Krankenaufenthalten zugeleitet werden.

Mit Verwunderung reagiert die Initiative "Unser Oldenburg" auf die Forderung der Krankenhäuser nach dem Bau eines Parkhauses in deren Nähe. Bevor über eine Ausweitung des Parkplatzangebotes nachgedacht wird, sollten erst einmal alle Möglichkeiten für eine Verbesserung der derzeitigen Situation geprüft und ausge-schöpft werden.

Außerdem muß die Frage gestellt werden, wer denn ein neues Parkhaus in der Nähe der Krankenhäuser finanzieren soll, wo bspw. Parkhäuser in Citylagen zeitweilig nicht annähernd ausgelastet sind (Ergebnis Ver-kehrsentwicklungsplanung). Ferner ist noch nicht einmal das Parkhaus Am Waffenplatz an Sonn- und Feiertagen aus betriebswirtschaftli-chen Gründen geöffnet, wobei doch die fußläufigen Verbindungen zu den Krankenhäusern unter 10 Minuten liegen. Hier sollten die Krankenhausverwaltungen auf dem Verhandlungswege eine Lösung mit den Betreibern suchen.

Stephan Popken, Wilfried Jankowski

 

 
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