Oldenburger STACHEL Ausgabe 2/00      Seite 16
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Sokha, Alia, Zahra...

Medienbüro präsentiert im März internationale Filmreihe zum Thema Mädchen

Eine internationale Filmreihe zum Thema Mädchen präsentiert das Medienbüro im März zum Thema Mädchen. Zwar spielen die Handlungen in verschiedenen Ländern (Kambodscha, Tunesien, Simbabwe, dem Iran und Deutschland), doch zeigen sich trotz kultureller Unterschiede viele Gemeinsamkeiten. Alle Filme handeln von Mädchen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Sie alle haben schwierige Situationen zu lösen, müssen dabei ungewöhnliche Entscheidungen treffen. Mit Mut und Courage tanzen sie dabei aus der reihe traditioneller Erwartungen.

Die Filme werden alle im PFL gezeigt, jeweils um 20.00Uhr. Eintritt 8,-DM/ermäßigt 6,-DM.

Montag, 6.3. - Das Reisfeld (Kambodscha, Frankreich, Schweiz 1994)

Yim Om fällt durch das Unglück der Eltern die Verantwortung für die Ernte und die Familie zu. Die aussagekräftigen Bilder vermitteln wichtige Einblicke in das dörfliche Leben Kambodschas, das geprägt ist von tiefverwurzeltem Glauben, den auch die Roten Khmer nicht zerstören konnten. Der Fim wurde fast ausschließlich it Laienschauspielern unter der Regie von Rithy Pan gedreht.

Donnerstag, 9.3 - Palast des Schweigens (Tunesien/Frankreich) 1994

In einer sehr persönlichen Geschichte von Alia, einer Sängerin, die als uneheliches Kind einer Dienerin im Palast aufwuchs, erzählt der Erstlingsfilm von Moufida Tlati von den Machstrukturen und der noch immer existierenden sexuellen Ausbeutung in Tunesien. Ohne die wichtigen kulturellen Wurzeln Tunesiens einfach zu verwerfen, nimmt der Film aus der Sicht eines Mädchens Abschied von einer patriarchalen Gesellschaft.

Montag, 13.3. - Ostkreuz - (Deutschland)

Miachel Klier gelingt es einen sehr ausdrucksvollen, unpolemischen Film um Ost-Berlin zu drehen. Die 15jährige Elfi lebt in Containerlager, schafft es mit Hilfe eines Freundes sich und die Mutter aus dieser Siedlung zu befreien. Doch am Ende zieht sie nicht mit ihrer Mutter fort, verbleibt mit ihrem Freund in einer Bauruine. Ein Muß nicht nur für Kinoliebhaber. Ein sehr wichtiger Film für einen gemeinsamen Kinobesuch von Mutter und Tochter.

Donnerstag, 16.3. - Flame (Simbabwe 1996)

Ingrid Sinclair drehte einen Film, der dem neuen afrikanischen Film zuzurechnen ist. Es geht um die Geschichte von Flame und Liberty, die sich als Mädchen dem Kampf der Befreiungsarmee anschließen. Die Unabhängigkeit führt ihnen jedoch vor Augen, daß die auch von ihnen erkämpften Freiheiten vor allem den Männern nutzen, sich ihre Hoffnungen einer Freiheit kaum erfüllen. Großartige Landschaftsaufnahmen und faszinierende Mbira-Musik machen diesen wichtigen Film auch zu einem ästhetischen Genuß.

Montag, 20.3 - Der Apfel (Iran/Frankreich 1997)

Die blutjunge , damals gerade 18jährige Regisseurin Samira Makhmalbaf dreht mit den tatsächliche beteiligten Zwillingen Massoumha und Zarah einen authentischen Film. Ihr Vater hatte sie jahrelang aus Angst davor, daß ihnen etwas passiert von der Außenwelt isoliert. Die Mädchen entdecken verspätete, tastend die Welt außerhalb ihres Gefängnisses. Ein ergreifender Film nicht zuletzt wegen der Authenzität der Figuren.

 

 
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