Oldenburger STACHEL Ausgabe 1/00      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Protest für Menschenrechte

Am Tag der Menschenrechte (10.12.1999) hielten Ahmet und Mehmet Cicek zusammen mit Mitgliedern des DFGVK eine Mahnwache vor dem türkischen Konsulat in Hannover.

Sie machten mit Hilfe eines Flugblattes auf die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei aufmerksam. Sie forderten "Menschenrechte statt Panzer" sowie die Anerkennung von Kriegsdienstverweigerung als Asylgrund, was sie auch durch ein Transparent zum Ausdruck brachten. Mehmet Cicek hatte vor einem Jahr am 10.12.1998 öffentlich seinen Militärdienst verweigert.

Die Mahnwache fand unter verstärktem Polizeischutz statt; sogar berittene Polizei war zugegen. Vom Konsulat aus wurde die Aktion sehr genau registriert. Ein Mitarbeiter des Konsulats kam immer wieder heraus und beobachtete das Geschehen. Die Polizei sowie die vor dem Konsulat wartenden türkischen Staatsbürger nahmen das Flugblatt entgegen und kommentierten es unterschiedlich.


FFIS e.V. mit Vortragsprogramm

Mit einem Vortragsprogramm rund um Linux und Freie Software beginnt der frisch gegründete Verein FFIS e.V. das neue Jahr. Den Auftakt macht der Vortrag "Kommunikation im Internet" am 16.2.2000 um 20h. Die Vorträge finden einmal im Monat im großen Hörsaal (W3 1-161) in der Universität Oldenburg, Standort Wechloy, Carl-von-Ossietzky-Straße, statt. Der Eintritt ist frei.

Geplant sind Vorträge zu allen wichtigen Themen wie Netzwerke, Datenbanken, KDE, Dokumentation, Office-Bereich etc. Im Oktober ist darüberhinaus erneut eine Ausstellung zu diesen Themen geplant.

Der Verein FFIS e.V. hat sich gegründet, um die Freie Informationen und Software in der Region zu fördern. Sowohl Privatpersonen als auch Firmen soll Hilfestelung bei der Einrichtung und Wartung gegeben werden. Die Mitglieder des Vereins beschäftigen sich bereits seit Jahren mit Freier Software und haben mit der Zeit enormes Wissen angesammelt. Der Verein ist elektronisch unter ffis@gmx.de zu erreichen.


Kalender 2000

Im Zusammenarbeit mit der Linux User Group Oldenburg haben wir unseren LeserInnen dieses Jahr einen Kalender erstellt. Er enthält neben den üblichen Infos eine Reihe von Veranstaltungen in Oldenburg und von der Linux User Group. Genauere Angaben zu den Terminen gibt es natürlich im Stachel, der vorraussichtlich immer dann erscheint, wenn im Kalender das Wort "Stachel" auftaucht. Alle Terminangaben sind natürlich ohne Gewähr, aber das ist nichts besonderes. Ein schönes 2000 wünscht Eure Stachel-Redaktion


Angebote des IJGD

Die internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) organisieren jährlich ca. 120 internationale Gemeinschaftsdienste und Jugendwochen, diese dauern 2 bis 4 Wochen und finden in den Oster- und Sommerferien in der gesamten Bundesreuplik statt. Die Veranstaltungen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, in einer internationalen Gemeinschaft zu leben, zu lernen und an gemeinnützigen Projekten zu arbeiten. Die Themengebiete liegen im Umweltschutz und im sozialem, pädagogischen und kulturhistorischem Bereich.

Von März bis Juli haben Interessierte die Möglichkeit, sich zu TeamerInnen ausbilden zu lassen, um die IJGD kennenzulernen und sich mit pädagogischen, rechtlichen, organisatorischen und interkulturellen Aspekten von Gruppenleitungsaufgaben vertraut zu machen. Die Mitarbeit beim IJDG kann als Praktikum annerkannt werden.

Zudem bietet der IJGD die Vermittlung von Stellen für ein freiwilliges soziales Jahr an, es stehen auch Plätze für einen Europäischen Freiwilligendienst im Ausland zur Verfügung.

Nähere Informationen: IJDG e.V., Katharinenstr. 13. 31135 Hildeshein, Tel 05121/15124 oder 132812.


AK Wesermarsch aktuell

Am 21.1. trifft sich der Arbeitskreis Wesermarsch im Jugendumweltbüro in der von Finckh-Straße 3. Das Treffen soll Rückblick bieten und künftige Aktivitäten vorbereiten. Konkret stehen als Themen an: Inhaltliche Planung und Bildung einer Vorbereitungsgruppe zur Ausstiegsveranstaltung zum AKW Esenshamm, Aktionen zum 14. Tschernobyl Jahrestag, Bericht eines Vertreters der BI "Keine Castorhalle in Lingen" über den Erörterungstermin im Dezember. Zu letzterem werden Auswirkungen und Perspektiven bezogen auf Esenshamm diskutiert. Desweiteren wird das Standortinitiativentreffen in Göttingen und ein gemeinsamer Brief zum Atomausstieg vom Oldenburger Energierat dem Arbeitskreis und weiteren Initiativen an Bundestagsabgeordnete Thema sein. Der Arbeitskreis Wesermarsch sieht in den Konsensgesprächen der Regierung keinen Weg zu einem echten Ausstieg. Somit ist die Anti-AKW-Bewegung weiterhin vonnöten.


Stationäre Therapie für Stotterer

Die Stottererselbsthilfe Oldenburg lädt zu einem Informationsabend ein. Die Referentin Frau Takenberg, Therapeutin an der Rehabilitationsklinik Werscherberg, wird über die stationären Therapiemöglichkeiten für stotternde Kinder, Jugendliche und Erwachsene berichten.

Zu diesem Informationsabend sind Betroffene, Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen, LogopädInnnen und ÄrztInnen herzlich eingeladen.

Die Veranstaltung findet am 10.2.2000 um 19 Uhr 30 in der BeKoS, Lindenstraße 12a, statt.


Den Rat interessiert die Todesstrafe nicht

Von der Oldenburger Olli-PDS-Fraktion wurde im November ein Antrag gestellt, der zum Ziel hatte einen Protest zum Todesurteil über Mumia Abu-Jamal zu auszusprechen. Der amerikanische Journalist und Bürgerrechtler ist in einem zweifelhaften Gerichtsverfahren für den Tod eines Polizisten schuldig erklärt worden. Weltweit hat dies wiederholt Proteste hervorgerufen. Diesem Protest haben sich viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens angeschlossen.

Der Antrag der Olli-PDS-Fraktion sah vor, Mumia Abu-Jamal einzuladen und seine Eintragung in das Goldene Buch der Stadt vorzusehen. Mit dieser Einladung sollte zugleich die Forderung nach einem neuen rechtsstaatlichen Verfahren ausgesprochen werden. Hans-Henning Adler begründete diesen Antrag mit ähnlichen Aktionen in Göttingen und Berlin sowie der Ehrenbürgerschaft Mumia Abu-Jamals in Venedig. Der Antrag wurde ohne jede Debatte mit allen Stimmen von CDU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.

Im Nachhinein begründeten einzelne Vertreter von SPD und Grünen die Entscheidung damit, daß dies keine kommunalpolitische Angelegenheit sei. Die Mißachtung von Menschenrechten findet in der Kommunalpolitik keine Ächtung. Auch als vor wenigen Jahren Vertreter aus der Türkei zu Besuch in Oldenburg waren verhielt sich der Rat vollkommen unkritisch und ignorierte die immer noch in der Türkei stattfindenden Menschenrechtsverletzungen. Die Vertreter von SPD und Grünen können also nicht behaupten, daß sie bei Verbindung zur lokalen Politik kritischer wären. Der Oldenburger Rat sagt: "Goodbye, Mumia!"


Osteresch

Das neue Programm des Frauenbildungshauses Osteresch ist raus. Im Februar gibt es ein Lichtfest am Wochenende vom 4. bis 6. Einen Wochenanfang vom 13. bis 15. zum Thema Stressabbau: ¨Entspannung in der Bewegung¨. Von einer Lehrbeauftragten für Moderation und Rhetorik, Sehtrainerin und 1. Dan Wado Ryu-Karate wird die wirksamste Methode des Stressabbaus gezeigt. Vom 18. bis 20. bietet eine Heilpraktikerin und Pflanzenheilkundige ein Seminar für ältere Frauen und alle, die ihre Knochen spüren, bewegen und mit Aufmerksamkeit beschenken wollen. Von den Veranstaltungsheften können einige Exemplare in der Redaktion abgeholt werden.


Totale Mondfinsternis

Frühaufsteher können bei gutem Wetter am Freitag, dem 21.1., eine totale Mondfinsternis erleben. Sie ist zwar nicht so spektakulär wie eine totale Sonnenfinsternis, doch läßt sich ab 4 Uhr 01 gut verfolgen, wie der Vollmond langsam in den Schatten der Erde eintaucht bis er um 5 Uhr 05 völlig darin verschwunden ist. Bis 6 Uhr 22 wird er sich leicht rötlich schimmernd dem Horizont nähern. Etwa eine Dreiviertelstunde wird sich verfolgen lassen, wie er aus dem Schatten heraustritt. Für die Beobachtung der Mondfinsternis benötigen Sie keine Schutzbrillen, Sie können auch mit optischen Geräten gefahrlos arbeiten. Die nächste von Oldenburg beobachtbare Mondfinsternis ist wieder eine totale, am Abend des 9.1.2001.


Stadtteilauto

Seit dem 1. Januar bietet die Stadtteilauto- Initiative seinen Mitgliedern und allen Interessierten erweiterte Öffnungszeiten: montags bis freitags 9.00 bis 12.30h, montags und donnerstags zusätzlich von 17.00 bis 20.00h.


Antifaschistische Demonstration

In letzter Zeit kam es in Oldenburg vermehrt zu Übergriffen von Nazis auf MigranntInnen und "links" aussehende Personen. Die NWZ verharmlost das Auftreten der Nazis in der Öffentlichkeit als Entgleisungen "besoffener Jugendlicher", malt andererseits fleissig am Bild drogendealender Schwarzafrikaner und liegt damit im Mainstream der deutschen Presselandschaft. Die oldenburger Polizei sieht u.a. beim Kramermarkt den Hitlergrüßen, "Sieg-Heil"-Rufen und Pöbeleien gegen MigrantInnen der Nazis tatenlos zu, während sie die bald darauf stattfindenden antifaschistischen Stadtspaziergänge mit Unterstützung aus Hannover unterbindet und auch sonst den Eindruck macht, eine Gefahr eher vom linken Sprektrum ausgehend zu sehen.

Aufgrund dieser Tatsachen und der in der Bundesrepublik immer weiter anwachsenden Fremdenfeindlichkeit ruft die Antifaschistische Aktion Oldenburg zu einer antifaschistischen Demonstration auf, diese soll am 29. Januar um 13 Uhr auf dem Schloßplatz stattfinden.


Lebensorte

Am 30.Januar wird um 11.30 Uhr im Oldennburger Kulturzentrum PFL die Fotoausstellung "Lebensorte" eröffnet. In 60 Schwarz/weiß -Fotografien Katrin Powser und Thomas Kurek wohnungslose Menschen. Ein wesentliches Anliegen der beiden Foto- Autodidakten war es aufzuzeigen, daß Menschen, die in Armut leben, weder anonyme noch würdelose Gestalten sind. Texttafeln geben zudem einen allgemeinen Einblick über die aktuelle Situation der Wohnungslosigkeit in Deutschland.

Katrin Powser kennt die Situation der Wohnungslosigkeit aus eigener Erfahrung - sie hat selbst rund fünf Jahre auf der Straße gelebt. Seit 1994 fotografiert sie für das Obdachlosenblatt "Asphalt". Kurek ist Sozialarbeiter in einem Tagesaufenthalt für Wohnungslose in Hannover.

Im Rahmenprogramm findet während der Dauer der Ausstellung, die bis einschließlich 27. Februar gezeigt wird, jeweils Sonntags eine themenbezogene Veranstaltung statt: die Oldenburger Kinoinitiave Filmriß zeigt am 6. Febraur um 20 Uhr den Film "Die Liebenden von Pont Neuf", am 20. Februar hält der Schauspieler Ulf Georges eine szenische Lesung mit Texten von Villon. Für den 13. Februar ist vorgesehen, daß Rolf Höpfner seine themenbezogenen Comics vorstellt, und am 27. Februar soll ein populärwissenschaftliches Referat zum Thema gehalten werden.

die Ausstellung wird von montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und Samstags von 10 bis 13 Uhr, sowie während der Veranstaltungen auch am Wochenende geöffnet sein.


Solidarität mit überfallenem Steinmetz

Vor einigen Wochen wurde, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, der jüdische Friedhof in Berlin Weißensee überfallen. Einieg Steinmetze erklärten sich bereit, die bei diesem Überfall zerstörten Steine als Akt der Solidarität unentgeldlich zu reparieren. Einige Steinmetze erhieleten danach telfonische Morddrohungen, die eindeutig rehtsextremistisch und antisemitisch motiviert waren. Daraufhin wurde die Werkstatt eines Steinmetz zerstört. Der Sachschaden betrug 80 000 DM. Die Absicht dieses Überfalls war eindeutig, engagierte Bürger einzuschüchtern. Rechtsextrem motivierte Straftaten gehören besonders in den neuen Bundesländern inzwischen zum Alltag. Eine weit verbreitete Jugendkultur, die sich inhumaner, antisemitischer, rassistischer Bilder und Verhaltensweisen bedient, wird von vielen Erwachsenen geduldet und gefördert. Die Amadeu Antonio Stiftung ruft zu einer Spendenaktion für den Steinmetz auf. Denn vom rechtsextremismus betroffene Bürger müssen sich auf dei Soldarität anderer Antifaschisten verlassen können. Der Betroffene benötigt Geld für den Wiederaufbau seiner Werkstatt, da der Schaden nicht durch Versicherungen abgedeckt war. Amadeu Antonio Stiftung Initiativen für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur Chausseestraße 2 10115 Berlin Tel 030 / 2820543 FGM Konto der Stiftung: Deutsche Bank Heppenheim Konto Nr.: 03405627 BLZ 50 70004 Stichwort Steinmetz

 

 
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