Oldenburger STACHEL Ausgabe 3/97      Seite 11
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Werbegemeinschaft in Frühlingslaune

Der neue Geschäftsführer der Oldenburg-Werbung e.V., Schütte, hat sich viel vorgenommen, wie kürzlich in der NWZ zu lesen war. Von forciertem Marketing war die Rede, davon, daß der Oldenburger Handel noch mehr als bisher werbewirksame Maßnahmen ergreifen müsse, um insbesondere das Umland stärker an die Innenstadt zu binden.

Die Zeiten sind schlecht, und sie werden auch nicht besser dadurch, daß im benachbarten Wilhelmshaven bald schon Investitionsprogramme anlaufen, die die Errichtung hochmoderner Konsumtempel zum Ziel haben. Die Wilhelmshavener bleiben dann in Wilhelmshaven, was man ihnen aus vielerlei Gründen, nichtzuletzt angesichts der Benzinpreise, nicht verdenken kann.

Aber auch ganz unabhängig von den Wilhelmshavener Initiativen: Die Oldenburg-Werbung sieht schon seit langem dringenden Handlungsbedarf, da es die City-Geschäfte im Verteilungskampf um einen immer kleiner werdenden Kuchen gegenüber den großen, nicht von Parkplatznöten geplagten Einkaufszentren außerhalb des Stadtringes zunehmend schwerer haben.

Noch in der Amtszeit des früheren Geschäftsführers Enke entstanden die Planungen für dieses Jahr, in dem es vor allem um ein Thema gehen soll: Die Oldenburger Fußgängerzone wird 30 Jahre alt. Kein rundes Jubiläum, aber wenigstens eine gerade Zahl, dachte man sich, und immerhin gebürt der Oldenburger Konsummeile der Rang, umgerechnet auf die Einwohnerzahl der Stadt eine der größten und entstehungsgeschichtlich die erste im Lande zu sein: der Prototyp von Fußgängerzone also, mit dem man dieses Einkaufsmodell auf seine Umsatzträchtigkeit hin prüfte.

Aus Anlaß des besonderen Jubiläums erreichte die Innenstadt-Geschäfte bereits im Januar ein Rundschreiben des Werbevereins, in dem dieser die für das Jahr 1997 anstehenden Aktivitäten darstellte. Der Beginn des Veranstaltungsreigens steht unmittelbar bevor. Vom 20. bis zum 22. März soll ein Frühlingsfest die City beleben. Frühlingsblumen werden die FUZO und die dort befindlichen Geschäfte schmücken. Ein Schaufensterwettbewerb soll überdies die Kunden zur aktiven Teilnahme an der Fête bewegen. Wie aus einer weiteren Mitteilung des Vereins vom Februar diesen Jahres hervorgeht, sind die Mitglieder der Werbegemeinschaft zu außerordentlichem Engagement aufgerufen. Sie sollen sich nicht nur besondere Mühe mit ihren Schaufenstern und Ausstellungsflächen geben, sondern auch noch eine Sonderabgabe zahlen, die laut Beschluß der Mitgliederversammlung 30% der für das jeweilige Geschäft berechneten Jahresumlage beträgt. Die aufwendige Werbung will schließlich finanziert sein. Ferner will die Oldenburg-Werbung bei einem Großgärtner Topfblumen zuhauf bestellen, die in möglichst allen Schaufenstern präsentiert werden sollen. Am Sonnabend, dem 22. März, sollen diese von den Geschäften gekauften Pflanzen dann an die geneigten Kundinnen verschenkt werden.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die zu feiernde Fußgängerzone wurde inzwischen im schmucken, frühlingshaften Rot-Gelb bewimpelt, und man wird gespannt sein dürfen, was der Oldenburg-Werbung e.V. am 4. Juli einfällt, um die kaufkraftgeschwächten Massen zu begeistern. Dann nämlich will sie eine Geburtstagsparty für die 30jährige FUZO ausrichten.


Diese Veröffentlichung unterliegt dem Impressum des Oldenburger Stachel. Differenzen zur gedruckten Fassung sind nicht auszuschließen.
Nachdruck nur mit Quellenangabe, Belegexemplar erbeten.

 

 
  Differenzen zur gedruckten Fassung nicht auszuschließen. Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Siehe auch Impressum dieser Ausgabe und Haupt-Impressum